Gerade mal zwei Harley-Davidson CVO Dyna Modelle hatte die Company im Angebot. Diese sind gleichermaßen rar wie teuer.

Wer es richtig wissen will und die Taschen voller Geld hat, dem bietet die Company in Gestalt der sündhaft teuren CVO-Modelle das volle Programm an Werks-Customizing. Die Dyna-Familie wurde allerdings von Harleys Abteilung „Custom Vehicle Operations“ nicht gerade bevorzugt behandelt. 2008 erschien eine Screamin’ Eagle Dyna auf Super Glide-Basis, zum Modelljahr 2009 debütierte die FXDFSE Fat Bob im exklusiven CVO-Ornat. Beiden Modellen gemein ist das drehmomentstarke Twin Cam 110-Triebwerk sowie die hierzulande extrem geringe Verbreitung.

2008 erscheint die erste Screamin’ Eagle Dyna

Basis der 2008er Screamin’ Eagle Dyna ist die FXD Dyna Super Glide. Das exklusive Granite-Finish der Antriebseinheit war samt passender verchromter Abdeckungen ausschließlich den CVO Modellen vorbehalten. Geschlitzte Sechsspeichen-Gussräder aus Leichtmetall in Mirror Chrome verleihen der Screamin’ Eagle Dyna eine Extraportion Coolness. Chromglanz prägt die gesamte Frontpartie, von den verchromten Tauchrohren und Gabelbrücken der Upside-down-Gabel mit 43 Millimeter Standrohrdurchmesser bis zur passenden Bremsscheibe im 21-Zoll-Vorderrad. Das 17-Zoll-Hinterrad ist mit einem 170 Millimeter breiten Reifen bestückt. Der axial leicht nach hinten verdrehte Custom Fender über dem Vorderrad rundet die glänzende Frontpartie ab. Die Gabel mit leicht verkürzten Federwegen und reduziertem Gabelwinkel sorgt für mehr Sportlichkeit und Lenkpräzision.

2008 erscheint die FXDSE Screamin’ Eagle Dyna mit exklusivem Hot Rod-Styling, will heißen: geschlitzte Sechsspeichen-Gussräder aus Leichtmetall, Upside-down-Gabel, verkürzte Federwege, reduzierter Lenkkopfwinkel, aufwändige Sonderlackierung und vieles mehr, was gut und teuer ist

Super Heavy Duty und massive Präsenz kennzeichnen die CVO Dyna Fat Bob, die 2009 debutierte. Von ihrem fetten Vorderradreifen über den verschlungenen „Tommy Gun“-Auspuff bis zum markanten Schwung ihres Bobtail Heckfenders unterstreicht die CVO Fat Bob bis ins Detail ihren Anspruch auf einen Platz im Rampenlicht. Mit einer gewagte Lackierung, strahlendem Chrom, feinen Ausstattungsdetails und dem 110er Monster-Motor gibt sie sich höchst exklusiv.

Harley-Davidson CVO Dyna – FXDFSE Fat Bob

Die 16-Zoll-Räder im „Fang“-Design feierten an der CVO Fat Bob ihre Premiere. Die geschlitzte Mittelsektion dieser Leichtmetall-Gussräder ist schwarz pulverbeschichtet und kontrastiert mit einem verchromten Ring der Felge, während sich aufgeschraubte Einsätze über die Schlitze krallen. Auch das Design von Bremsscheiben und Floatern ist auf diese Räder abgestimmt. Vorn ist ein 130 Millimeter breiter Reifen mit markantem Blockprofil aufgezogen, der Hinterradreifen ist 180 mm breit. Dank einer angepassten Abstimmung bürgen die gekürzte Vorderradgabel und die verchromten Federbeine für gehobenen Fahrkomfort.

Ein Traum aus Milwaukee: Die Screamin’ Eagle Fat Bob kam mit potentem Twin Cam 110-Motor. Die Abbildung zeigt die Europa-Version mit Luftfilterkasten statt dem in den USA üblichen offenen Forcewinder

Vom Drag-Style Lenker samt Schaltern, Handhebeln und Kupplungs- wie Hauptbremszylinder über die Gabelbrücken und die Pullback Riser bis zur Radmutterabdeckung erstrahlt die gesamte Frontpartie der CVO Fat Bob im Chromglanz. Die Handhebel sowie die vorverlegte Fußrastenanlage samt Schalt- und Fußbremshebel entstammen der „Ironside“-Kollektion. Die zweiteilige Tankkonsole trägt ein Finish in Chrom und Midnight Pearl mit einer speziellen CVO Plakette.

Harley-Davidson CVO Dyna – Immer mit 110er Twin Cam

Darüber hinaus präsentierte die Company bei dieser CVO-Fat Bob erstmals eine Sitzbank mit einer Sitzfläche aus Alcantara. An den Rändern ist die Bank mit geschmeidigem schwarzem Leder bezogen, und sie trägt ein versenktes Harley-Davidson Chrom-Medaillon. Der Sitz ruht auf einem breiten Bobtail-Heckfender, der von einer getönten LED-Rückleuchtenkombination mit geschlitzter Abdeckung in Midnight Pearl gekrönt wird. Unter dem markanten Fat Bob Tank, von dem sich der Name des Modells ableitet, arbeitet der damals größte von Harley-Davidson angebotene Motor in Gestalt des Screamin’ Eagle Twin Cam 110. Dieser, seinerzeit nur in den CVO Modellen erhältliche V-Twin produziert ein immenses Drehmoment von 133 Newtonmetern und ist über eine hydraulisch betätigte Kupplung an das Sechsganggetriebe Cruise Drive gekoppelt.

Die CVO Fat Bob war in den drei Farbkombinationen Sunrise Yellow Pearl mit Platinum Quartz, Black Diamond mit Fire Quartz sowie Denim Granite mit Electric Blue Fade erhältlich, wobei letztere als erste CVO Farbkombination überhaupt einen Matt-Lack mit einem Hochglanz-Lack kombiniert. Rahmen, Schwinge, Batterieabdeckung, Elektrikabdeckung und Zündspulenabdeckung sind in der dominierenden Lackfarbe des jeweiligen Farbschemas lackiert

Eine exklusiv an der CVO Fat Bob verbaute Version der „Tommy Gun“ 2-in-1-in-2-Aupuffanlage windet sich um den Motor, bevor sie in die verchromten Blunt-Cut Schalldämpfer mündet. Durch die Schlitze des Hitzeschilds ist das schwarze Finish der Krümmer sichtbar. Der Antrieb selbst ist in das exklusiv den CVO Modellen vorbehaltene Granite-Finish gehüllt und trägt verchromte, zum Teil aus dem Vollen gefräste Deckel mit „110 CVO“-Emblemen. 28.000 Euro verlangte die Company 2009 für die CVO Fat Bob. Angesichts der heutigen Preise wirkt das geradezu preiswert. Da nur eine handvoll Maschinen nach Deutschland kamen, dürfte der Werterhalt extrem hoch sein.


Typen: FXDSE Screamin’ Eagle Dyna • FXDFSE Dyna Glide CVO Fat Bob
Motoren: Twin Cam 110
Modelljahre: 2008 – 2010