Mit der Harley-Davidson Super Glide bricht eine neue Ära für die Company an. Customizing wird nicht mehr verachtet, sondern rückt immer mehr in den Fokus. Das Fahren von „bösen“ Maschinen ist nicht mehr nur was für den Drogen-Dealer von nebenan, sondern auch für den krawattetragenden Geschäftsmann. Willie G. Davidson erkannte die Zeichen der Zeit und brachte mit der FX Super Glide das erste Motorrad auf den Markt, das schon aus den Fabrikhallen „customized“ herausrollte. Eine riesige Flut von Modellvarianten und Ablegern sollte bald folgen …
Die 60er Jahre in den USA waren geprägt von Revolte und dem Drang nach Individualität, die Gesellschaft befand sich im Wandel. Es war die Zeit von Woodstock und Filmen wie Easy Rider. Dieser Wandel schlug sich jedoch nicht nur in Musik, Kleidung, Haarpracht und Autos nieder – sondern auch bei Motorrädern. Willie G. Davidson, Enkel des Firmengründers William A. Davidson, nutzte diese Zeit und entwarf die erste Maschine der FX-Reihe.
Die erste Harley-Davidson Super Glide kam mit 1200er Shovelhead
Die 1971 erschienene FX Super Glide war eine Synthese aus der schmalen Gabel samt 19-Zoll-Vorderrad der Sportster XL und dem Rahmen, dem 1200er Shovelhead-Motor und dem bulligen Heck mit 16-Zoll-Hinterrad einer FL Electra Glide. Hinzu kam ein mächtig auftragender Tank. Um eine schwere Batterie zu sparen, bekam die Super Glide lediglich einen Kickstarter mit auf den Weg.
FX Super Glide
Stilbildend für die erste Super Glide wurde das Boattail-Heck, das jedoch nicht auf allzu große Begeisterung stieß. Als die überarbeitete FX-Version 1973 stattdessen das klassische Sportster-Heckschutzblech erhielt, wurde die Super Glide zum Verkaufsschlager und legte den Grundstein für eine ganze Reihe von Werks-Custombikes. Sie war essentiell, um die anfängliche Skepsis gegenüber Customizing in der Geschäftsleitung der Company auszuräumen. Nachfolgende Modelle wie Low Rider, Fat Bob und Wide Glide wurden so überhaupt erst möglich.
1986 gab’s ein Comeback mit Evolution-Motor
1974 bekam die FX Super Glide einen Elektrostarter spendiert und fuhr seither unter dem Kürzel FXE. Sie wurde bis 1980 produziert, 1981 dann durch die FXE 80 mit dem größeren 1340er Shovel ersetzt. 1984 wurde die Produktion eingestellt und erst 1986 mit dem neuen Evo-Motor und unter dem Kürzel FXR wieder aufgenommen.
Nachdem die Produktion der FXE und FXR 1984 eingestellt wurde, brachte Harley 1986 die FXR Super Glide wieder auf den Markt – diesmal mit dem neuen Evo-Motor.
Als FXR wurde die Super Glide bis 1993 produziert, danach als FXD mit Dyna-Rahmen nur noch bis 2004 in Europa angeboten. In Amerika gab es sie noch bis 2010. Ab 2005 wurde sie in unseren Gefilden durch die FXDC Super Glide Custom ersetzt, die seit 2015 bei uns nicht mehr angeboten wird.
Super Glide-Varianten
Die Einordnung der Sport Glide fällt schwer, da sie strenggenommen keine Super Glide ist. Aber sportlich ist das Touring-Modell ganz sicher auch nicht …
Die mächtige Touring-Verkleidung der Sport Glide wich 1989 einem vergleichsweise dezenten Windschild, wie es später auch an den Low Rider Convertible-Modellen verbaut wurde. Statt mit Hartschalenkoffer wurde die FXRT fortan mit klassischen Leder-Satteltaschen ausgestattet.
Endlich aus den Fängen des AMF-Konzerns, kamen 1982 gleich drei sogenannte Sport Glide-Modelle heraus. Gemeinsam hatten alle drei das „R“ im Kürzel, das Aufschluss auf den gummigelagerten 80-cui-Shovel gab. Im Gegensatz zu ihren Geschwistern FXR und FXRS, die nur 1982/83 angeboten wurden, hielt sich die FXRT Sport Glide bis 1992. Sie ist das Touring-Modell der Sportserie und zeichnet sich durch ihre strömungsgünstige Frontverkleidung, die Fiberglas-Packkoffer und die voll gekapselte Sekundärkette, die verschleißarm durch ein Ölbad lief, aus. Zudem war nicht nur der Rahmen, sondern auch die Anti-Dive-Gabel von Erik Buell entworfen.
In den Jahren 1974 bis 1978 wurde die FX(E) sowohl mit Elektro- als auch Kickstarter angeboten.
Nachdem die Produktion der FXE und FXR 1984 eingestellt wurde, brachte Harley 1986 die FXR Super Glide wieder auf den Markt – diesmal mit dem neuen Evo-Motor.
Im Laufe der Evolution-Ära wurde die Super Glide stetig verfeinert. So feierten die Drahtspeichenräder ein Comeback, das hässliche Interferenzrohr zwischen den Krümmern verschwand 1991, als aus der FXR- die FXD Dyna-Familie wurde – was auch gut am neuen Rahmen zu erkennen ist.
Gelungene Hommage: FXD35 Dyna Super Glide Anniversary.
Die FXD Dyna Super Glide war in Amerika, im Gegensatz zu Europa, bis 2010 im Programm. Hier das letzte Modell.
Die mächtige Touring-Verkleidung der Sport Glide wich 1989 einem vergleichsweise dezenten Windschild, wie es später auch an den Low Rider Convertible-Modellen verbaut wurde. Statt mit Hartschalenkoffer wurde die FXRT fortan mit klassischen Leder-Satteltaschen ausgestattet.
1986 erschien ein Ableger-Modell der FXRT mit Namen FXRD Grand Touring Edition. Dieses Bike besaß Trittbretter, Topcase, Stereo-Radio und eine 2-in-1-Auspuffanlage, wurde jedoch nach kurzer Zeit wieder vom Markt genommen.
Mit sportlich gekröpftem Lenker, größerer Schräglagenfreiheit und der ordentlich zupackenden Doppelscheibenbremse macht die FXDX Dyna Super Glide Sport ihrem Namen deutlich mehr Ehre als die Sport Glide. Dazu passt auch der flache Badlander-Sitz und die vergleichsweise handliche Fahrwerksauslegung. Motor, Scheinwerfer, Batterie- und Luftfilterdeckel sind bei dem von 1999 bis 2006 produzierten Modell in schlichtem Schwarz gehalten.
Die von 2001 bis 2004 auch bei uns angebotene FXDXT Dyna Super Glide T-Sport ist das Schwestermodell der Dyna Super Glide Sport. Sie unterscheidet sich durch ihre Frontverkleidung, eine üppiger gepolsterte Sitzbank, die Koffer und die voll einstellbaren Federelemente vorn und hinten. Damit ist sie die legitime Nachfolgerin der FXRT Sport Glide
Die FXDB Dyna Glide Daytona war ähnlich der ein Jahr zuvor erschienenen FXDB Sturgis ein Sondermodell. Während die reguläre Super Glide noch bis 1993 mit dem alten Rahmen produziert wurde, hatte sie bereits das neue Chassis. Sie erschien 1992 zum 50-jährigen Jubiläum der Daytona Bike Week und hatte Guss-Speichenräder, Doppelscheibenbremse und eine Sonderlackierung. Für den europäischen Markt gab es sie wahlweise auch mit Drahtspeichenrädern.
Die FXDC Dyna Super Glide Custom ersetzte auf dem europäischen Markt ab 2005 die FXD Super Glide. Die Unterschiede beziehen sich jedoch nur auf die serienmäßigen Drahtspeichenräder und den Grad der Veredelung. Mit silberfarben beschichtetem Twin Cam 88-Motor und verchromten Anbauteilen wie Zahnriemenabdeckung, Dashbord und Batterie-Cover sieht sie entsprechend edler aus als die Standard-Version. Sie wird seit 2015 bei uns nicht mehr angeboten.
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