Johnny Cash, Marilyn Manson und auch Nina Hagen sangen bereits den Song vom Personal Jesus, bei dem es darum geht, erhört und verstanden zu werden. Verstanden werden wollte auch der Besitzer dieses Bikes, als er es bei der Bike Farm Melle in Auftrag gab – zusammen mit einem Penz Eigenbau-Rahmen und einen Twin Cam von Jims.

Die Erbauer hatten wenig Spielraum bei der Gestaltung, denn der Kunde hatte genaue Vorstellungen von seinem Personal Jesus. Zehn Monate arbeitete das Team an dem Bike, um den richtigen Mix aus spektakulärem Custombike und kompromissloser Fahrbarkeit auf die Straße zu bringen. Im Lastenheft standen satte Motorleistung, gute Bremsen und natürlich perfektes Handling.

Im Lastenheft standen satte Motorleis­tung, gute Bremsen und natürlich perfektes Handling

Die Basis für das Bike bildet ein von der Bike Farm bei Penz Custombikes in Auftrag gegebener Rahmen, der mit seinen 34 Grad Lenkkopfwinkel und der Einarmschwinge ein Einzelstück ist. Der Rahmen erhielt bei der Bike Farm noch etliche Modifikationen und Verkleidungen, die vollständig aus Blech gearbeitet sind.

Die Auspuffführung läuft durch die seitliche Rahmenverkleidung

Neben den Lufteinlässen erhielt das Bike einen Öltank, der im Frontspoiler verbaut ist. Ein zusätzlicher Ölkühler sorgt für eine optimale Temperatur des Öls, wenn es denn mal etwas zügiger vorangeht. Die Auspuffführung läuft durch die seitliche Rahmenverkleidung, was an US-Rennwagen der 70er Jahre und diverse Tourenwagen erinnert.

Flache Sache: Rückleuchten und Blinker sind im höhenverstellbaren Heck integriert

Um eine ausreichende Reichweite zu erzielen, fertigte die Bike Farm einen eigenen Tank an, der perfekt an die Rahmenform und den Sitz angepasst wurde. Am Heck bildet ein handgefertigter Fender mit integriertem Rücklicht und Blinkern den Abschluss. Schon vor der Montage wurde an die Elektrik gedacht, die komplett im Rahmen versteckt ist. Sichtbar sind nur der Startknopf und die Bedienung des Luftfahrwerks.

2,1-Liter-Motor von Jims im Penz Dragstyle-Rahmen

Für fulminanten Vortrieb sorgt ein über 2,1 Liter großer Motor von Jims, der zusätzlich mit Screamin’-Eagle-Komponenten, einem Tuning-Modul und einem Luftfilter von Roland Sands aufgerüstet wurde. Der Abgasausstoß erfolgt über eine spezielle Auspuffanlage der Bike Farm, die im hinteren Bereich durch den Rahmen verlegt wurde. Die Kraft des Motors wird über einen Primärtrieb von NHPower auf eine verstärkte Kupplung geleitet, die sie an ein Sechsganggetriebe weitergibt.

Mit den Knöpfen wird das Luftfahrwerk gesteuert und der Motor gestartet

Wer so viel Druck im Kessel hat, braucht natürlich vernünftige Bremsen. Vorne sind zwei schwimmend gelagerte Wave-Bremsscheiben von Braking montiert, die in Verbindung mit CNC-gefrästen Sechskolbensätteln von No Limit Custom für eine brachiale Verzögerung sorgen.

Penz Rahmen m it V-Rod Frontend

Auch bei den Federungskomponenten ging das Team der Bike Farm keine Kompromisse ein. Vorn kommt eine für ein Custombike außergewöhnliche Lösung zum Einsatz: Die Gabelbrücken und die Holmverkleidungen stammen von No Limit Custom, die „Innereien“ der Gabel stammen von einem modifizierten V-Rod-Frontend; sie wurden speziell auf Fahrzeug und Fahrer abgestimmt.

Airbrush-Motive nach Kundenwunsch überziehen das komplette Bike

Hinten kommt ein Airride zum Einsatz, mit dem das Bike in der Höhe und Härte an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst werden kann. Ein selbst gefertigter Lenker, ein in den Scheinwerfer integrierter Tacho sowie diverse Halterungen, Abdeckungen und Kleinteile komplettieren den Personal Jesus. Im Lackcenter Melle und von AHA-Design wurde der vom Kunden gewünschte Lack samt aufwendigem Airbrush aufgetragen.

Info | bike-farm.de