Zwei amerikanische Customizer bekamen von Polaris den Auftrag zu zeigen, was mit der Indian Scout in Sachen Customizing geht. Die Ergebnisse unterschieden sich deutlich …

Die beiden Firmen, die von der Indian-Mutter Polaris auserkoren wurden, waren Klock Werks aus Mitchell/South Dakota und Dirty Bird Concepts aus Phoenix/Arizona. Beide Custom-Betriebe sind bisher vor allem durch ihre Bagger-Umbauten bekannt geworden, stellten sich aber mit Begeisterung der Herausforderung.

Ein zeitloses Custombike auf Basis der Scout

John Shope, Inhaber von Dirty Bird Concepts, war bereits bei der Premiere der Scout ganz aus dem Häuschen, seine damalige Probefahrt durch die Black Hills hatte seine Begeisterung dann noch untermauert. Konzeptionell ging er völlig anders an die Sache heran als seine junge Kollegin Karlee Cobb von Klock Werks. John Shopes „Scout 42“ soll das sportliche Vermächtnis des Urahnen reflektieren. Mit dem wurden schließlich unzählige Rennen gewonnen und Rekorde aufgestellt. Besonderen Wert legten die Jungs aus Phoenix auf die Front des Bikes.

Indian Scout im sportlichen Bobber-Look

Die Lampenmaske und der Bugspoiler sorgen für einen sportlichen Look. Der verbaute Renthal-Lenker sorgt in Verbindung mit den Fußrasten aus dem Motocross-Bereich für einen nach vorn orientierten Sitz des Fahrers, was mehr Druck auf die Vorderachse bringt und das Handling verbessern soll. Die verbauten Custom-Räder wurden in den originalen Größen (vorn und hinten jeweils 16 Zoll) gewählt und mit der Serienbereifung bezogen.

Mit Ausnahme der Custom-Räder und des 2-in1-Auspuffs wurde fast nichts an der originalen Technik verändert

Auch bei weiteren Parts blieb der Customizer bei Originalware, die nur optimiert sowie in der Regel pulverbeschichtet wurden. Auffällig sind die Einsätze aus Langlochblech, die an Rahmen, Kühlerverkleidung, Seitenblechen und Schwinge Akzente setzen. Auch der Frontfender ist ein Eigenbau. Er sitzt dichter am Reifen als die Serienversion. Seine modellierten Sicken werden durch die Custom-Lackierung optisch unterstrichen. Zum blauen Lack passt das nun ebenfalls blau beleuchtete Zentralinstrument.

Indian Scout „Outrider“ von Klock-Werks

Einen anderen Weg schlug die Klock-Werks-Truppe unter Führung von Karlee Cobb ein. Die Tochter von Firmengründer Brian Klock stellte bereits als 14-Jährige, damals noch unter ihrem Mädchennamen, einen Geschwindigkeitsrekord auf dem Salzsee in Bonneville auf. Inzwischen arbeitet die junge Frau im Geschäft ihres Vaters mit und durfte das „Outrider“ genannte Projekt federführend umsetzen.

Mit 14 Jahren fuhr Karlee einen Speed-Rekord in Bonneville

Auch Karlee war von der Basis der Scout begeistert und wollte ein bedingungslos fahrbares Custombike. Dennoch, oder gerade deshalb, änderte sie die Radgrößen, was dem Bike eine größere Schräglagenfreiheit verschafft. Vorn rotiert nun ein PM-Rad in der Größe 3.00 x 19”, hinten sind es 5.5 x 18” mit einem 180er-Reifen, der problemlos in die Serienschwinge passt. Gedeckelt werden die Gummis von eigens angefertigten Fendern. Die schmale Sitzpfanne ermöglicht eine tiefere Sitzposition.

Den Serientank ließen beide Customizer unangetastet

Zum Team gehörte auch Kully Millage, der den Edelstahl-Auspuff im Flattrack-Style zusammenschweißte. Der Lufteinlass wurde dementsprechend modifiziert. Besonderer Hingucker ist der eigens entwickelte Lenker mit seinem runden Mittelsteg und Blinkern von Motogadget an den Enden. Übrigens: Den Serientank ließen beide Customizer unangetastet, er überzeugte offensichtlich in seiner Form.

Auch Karlee wollte ein bedingungslos fahrbares Custombike

Überzeugen können letztlich beide Bikes, zeigen sie doch beeindruckend die Bandbreite der Umbaumöglichkeiten, die die Indian Scout den Customizern bietet. Dabei muss man mittlerweile kein Profi mehr sein, um die kleine Indian zu einem individuellen Bike umzustricken. Die Zubehörindustrie bietet heute unzählige Bolt-on-Parts für dieses Modell an, so dass auch Hobbyschrauber die Möglichkeit haben, eine Scout ganz nach ihrem Gusto umzubauen.

Info | indianmotorcycle.de