Media vita in mortem sumus … „Mitten im Leben, vom Tode umringt“ ist die Übersetzung des lateinischen Namens dieses von Lottermann’s gebauten Bikes. Der kryptische Satz hat was mit dem Besitzer zu tun. Basis bildete eine Harley-Davidson Forty-Eight.

Okay, machen wir’s kurz und lösen das Rätsel gleich zu Beginn auf: Besitzer Ralf ist nicht nur passionierter Segler, sondern auch Dialysepatient. Das bedeutet, seine Nieren verrichten nicht mehr ihren Dienst, Ralf muss deshalb während des Wartens auf eine passende Spenderniere mindestens drei Mal pro Woche zur langwierigen Blutwäsche in ein Dialysezentrum.

Dank des modifizierten Tanktunnels konnten Die störenden Kabelwülste versteckt werden

Kein leichtes Schicksal also, aber er packt es an und lässt sich nicht unterkriegen. Zusätzlich zum Segeln hat Ralf inzwischen eine zweite Leidenschaft entwickelt, nämlich Harley fahren. Und um das möglichst stilgerecht machen zu können, hat er sich von Lottermann’s in Soltau eine super cleane Sporty bauen lassen.

Harley-Davidson Forty-Eight

Basis war eine Forty-Eight aus dem Baujahr 2014, allerdings blieb bei deren Veredelung kaum ein Bauteil unangetastet. Der größte technische Eingriff ist wohl der Umbau des Hecks wegen des gewünschten 240er-Schlappens.

Der breite 240er dominiert das Heck und wird vom minimalistischen Stiletto-Fender nur spärlich bedeckt

Das wirft aber für das Team rund um Firmengründer und Boss Thomas Lottner keine Probleme auf, denn die Soltauer können für solche Fälle auf einen selbst entwickelten Umbau samt Breitreifenschwinge zugreifen.

Satte 8 Zoll-Hinterradfelge

Die originale Hinterradfelge wurde hierfür durch Umschweißen von mickrigen 3 auf satte 8 Zoll verbreitert, ein 240er-Metzeler im 16-Zoll-Format verleiht dem Heck jetzt eine mächtig stämmige Anmutung. Versteht sich von selbst, dass man ein solches Muscle-Heck nicht mit einem tief hinunterreichenden Schutzblech oder gar einem Kennzeichen verschandelt.

Wegen des 240ers war eine neue Schwinge notwendig

Der elegante „Stiletto“-Fender und ein seitlicher Kennzeichenhalter halten die Optik des Hecks sauber. Überhaupt überzeugt das Bike mit einem sehr cleanen Gesamtauftritt, wofür unter anderem auch die nicht sichtbare, aufwändige Detailarbeit rund um den Benzintank verantwortlich zeichnet.

Cleaner Gesamtauftritt – die Kabel sind weg

Sportster-Kenner wissen: Der Kabelwust am Serienmotorrad sucht seinesgleichen, dicke wirre Leitungsstränge fläzen sich allerorten gut sichtbar an Lenkkopf und Rahmen entlang. Um dem zu begegnen, schweißten die Lottermänner eigens einen neuen Tanktunnel unter den Peanut-Tank, um dort Platz zu schaffen für die vielen Kabelstränge.

Die Lage der Rastenanlage ist auf den Besitzer zugeschnitten

Auch für eine CAN-Switch-box zur Umsetzung der Tachosignale und Kontrollleuchten fand sich ein Örtchen unterm Tank. Sämtliche fein geformten Rahmenverkleidungen und auch der Öltank stammen ebenfalls von Lottermann’s.

Too much to list an der Forty-Eight

Die Batterie – jetzt mit Lithium-Ionen-Technik – wanderte unter die Schwinge vorm Hinterrad, der Bereich vor der oberen Gabelbrücke wurde gestrippt, dort informiert jetzt ein leckeres Halbrund-Digitalinstrument von motogadget. Die Ergonomie wurde für Ralf mittels anderem Lenker, anderer Fußrastenanlage und einem speziellen Sitz angepasst.

Der selbst angefertigte Öltank passt perfekt zum Heckumbau

Die ganzen übrigen Custom-Parts sind in Prosa wirklich „too much to list“ (siehe hierfür in unserem Datenkasten). Bleiben nur noch ein paar Worte zum Motor. Dem wurde mit Master Tune ein neues Mapping verpasst. In Tateinheit mit dem hauseigenen Luftfilter und der ebenfalls hauseigenen getüvten Auspuffanlage spricht Lottermann’s von gut 75 PS Leistung und 100 Nm Drehmoment.

Fazit

Mehr als genug zum Cruisen! Wir meinen: Ganz feines Material. Hier waren Menschen am Werk, denen Liebe zum Motorrad innewohnt und die darüber hinaus wissen, was sie tun.

 

Kontakt | www.lottermanns-bikes.de