So kann’s kommen, wenn der Bruder rein zufällig zum Besitzer eines Galvanikgeräts wird. Dann wird eine Harley-Davidson Softail Deuce schnell zur Chicano Bling Machine.

Angefangen an Motorräder herumzuschrauben hat Dirk erst vor einigen Jahren, völlig unverhofft hatte er sich eine Harley gekauft und angefangen umzubauen. Sein V-Twin-Weg führte über eine V-Rod und verschiedene Touring-Modelle. Irgendwann sah er bei seinem Bruder im Geschäft ein Galvanikgerät stehen, das der irgendwoher aus einer Geschäftsaufgabe erworben hatte.

Chicano bedeutet viel Bling-Bling, und nichts „Blingt“ schöner als Gold

Mit diesem Gerät experimentierte Dirk herum, die ersten vergoldeten Teile kamen an seine damalige, ansonsten mattschwarze E-Glide. Jedoch, mehr als ein Tankdeckel und einige kleinere Metallteile waren zunächst nicht drin. Aber das Vergolden machte Dirk sehr viel Spaß, er nahm sich Zeit und experimentierte weiter. Irgendwann stand ihm der Sinn nach etwas Neuem, Coolerem. Da kam die 2000er Softail Deuce, die im Geschäft des Bruders zum Verkauf stand, gerade recht.

Harley-Davidson Softail Deuce im Chicano Style

Nachdem sich einige Teile wie Antrieb und Motor über die Jahre verabschiedeten, entschied sich Dirk, das Teil völlig auseinanderzureißen und von Grund auf Schraube für Schraube neu aufzubauen. Die Zielrichtung war klar, es sollte ein Bike im Chicano-Stil werden. Dirk erzählt: „Zu diesem Stil gehört viel Bling-Bling. Und um es auf die Spitze zu treiben, entschied ich mich für Gold, denn nichts ,blingt‘ schöner. Und von vornherein sollte es ein Bike werden, das polarisiert. Es soll gar nicht jedermann gefallen. Love it … or hate it!“

Die Krönchen auf den Risern passen zum gewählten Thema wie die Faust aufs Auge

Ein sehr wichtiges Kriterium beim Umbau war die Performance. Die Wahl fiel auf einen S&S-Motor mit 124 Kubikinch, also knapp über zwei Liter Hubraum. Das Getriebe wurde komplett revidiert, der Primär wurde auf einen kräftigen Belt umgestellt. Rund acht Monate und über 1000 Arbeitsstunden später stand das Bike. Jede sichtbare Schraube, Scheibe und Mutter war vergoldet. Mit dem Namen „König Midas“ hat Dirk dem Bike schließlich die Krone aufgesetzt.

Alles, was König Midas Berührte, wurde zu Gold

Eigentlich müsste er selbst König Midas heißen, denn alles, was der König der Sage nach berührte, wurde zu Gold. „Es ist schon cool, aber leider auch gefährlich, wenn ich auf der Autobahn fahre und die Autos abbremsen und mich während der Fahrt fotografieren. Und es kann auch ganz schön nerven, wenn ich irgendwo stehe und sich sofort eine Menschentraube um das Bike bildet. Aber da muss ich nun durch“, erzählt der groß gewachsene Mann aus dem Berliner Raum.

Acht Monate und über 1000 Arbeitsstunden verlangte König Midas zur Vollendung

Das Motorrad funktioniert einwandfrei, ist im Sommer ein „daily driver“, aber es war gar nicht so leicht, eine Versicherung zu finden, die es in seinem jetzigen 24-Karat-Gold-Zustand versichern wollte. Doch schließlich fand sich eine Assekuranz, die sich auf höherpreisige Fahrzeuge spezialisiert hat. Und so cruist Dirk mit seiner Harley-Davidson Softail Deuce alias König Midas absolut happy und gut versichert durch Brandenburg.