So hat es der Customizer am liebsten. Der Kunde stellte fast keine Forderungen, lediglich die Farbe der Harley-Davidson Super Glide wurde von ihm festgelegt.
Das Basis-Motorrad für diesen Aufbau, eine Harley-Davidson Super Glide aus dem Modelljahr 1984, kaufte CCCP-Boss Remo Bernasconi a.k.a. Coni in Einzelteilen. Die FXE mit dem charakteristischen Knickrahmen war vom Vorbesitzer komplett zerfleddert worden, die Teile füllten vier große Kisten; beste Voraussetzungen also, etwas ganz Neues aus dem vorliegenden Material entstehen zu lassen.
Harley-Davidson Super Glide – FXE-Sammelsurium
Allerdings wollte Kunde Kari eigentlich ein viel älteres Motorrad. Nach einer Knucklehead stand ihm der Sinn, oder zumindest eine Panhead sollte es sein. Was allerdings gegen eine solch alte Harley in Karis Händen spricht, ist die Tatsache, dass dieser zwei linke Hände hat und selber gar nichts schrauben kann. „Knuckle und Pan gehen also gar nicht“, sagte sich Coni und entschloss sich, aus dem FXE-Sammelsurium für Kari einen zuverlässigen Bobber zu bauen, nach dem Motto: altes Erscheinungsbild, neuere Technik.
Allzu viel Teile aus den Kisten hat Coni allerdings nicht verwendet, lediglich der originale Knickrahmen und der Antriebsstrang stammen von der FXE. Alles andere hat der gelernte und passionierte Spengler selbst in seiner Metallwerkstatt hergestellt. Die Schutzbleche, der Lenker, der Sattel samt Halter, der links neben der Schwinge platzierte Batteriekasten, der Öltank, der Ölfilterhalter, die Auspuffanlage, der Luftfilter und die Elektrik – all das und noch etliche Details mehr wurden von CCCP angefertigt.
Harley-Davidson Super Glide im Bobber-Look
Natürlich stammt auch der gediegen ausgeführte Gepäckträger auf dem Benzintank aus der Hand von Coni. Ganz typisch für einen Bobber steht das Bike vorn und hinten auf gleich großen 16-Zöllern, auf die Ballonreifen von Avon aufgezogen sind. Und damit Kunde Kari wenigstens ein bisschen der heiß geliebten „Knucklehead“-Optik an seinem Bike hat, schraubte ihm Coni gefakte Knuckle-Blenden an die Zylinderköpfe und einen Steuerdeckel im alten Alternator-Stil an den Evo-Motor.
Tja, und da war dann ja noch die Sache mit der Farbgebung. Diesbezüglich hat der zukünftige Besitzer des Bikes eine ganz klare Vorstellung: Es musste Kakhi-Braun sein, jener olivbraune Farbton, der so typisch war für die Motorräder von Motosacoche, jener Schweizer Motorradmarke, die von 1899 bis 1956 existierte und die neben der eigenen Motorradproduktion nach dem Zweiten Weltkrieg sogar zum größten Einbau-Motor-Produzenten der Welt wuchs.
Evo-Technik im Knuckle-Style
So kam Kari also doch noch zu seiner ganz persönlichen „Knuckle“, wenigstens der Optik nach. Und dass die Evo-Technik seines Bikes deutlich alltagstauglicher ist als beim echten Knucklehead, darüber wird er ganz sicher alles andere als traurig sein.
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