Diese Harley-Davidson Softail Deuce wurde von ihrem Erbauer „Eternal Love“ getauft. Natürlich haben Name und Motiv der Maschine ihren besonderen Hintergrund.

Gebaut wurde die Softail, die einmal eine Deuce war, von Reinhard Zbinden. Reinhard entwirft, konstruiert und baut die meisten seiner Customparts selbst, zumeist aus Metall. Auch die Mehrzahl der Karosserieteile an der hier gezeigten Softail entstand in seiner Werkstatt in Sessenhausen. Sehr auffällig ist die Heckpartie der Ex-Deuce.

Die komplette Heckkarosse ist selbsttragend und kann nach Lösen von sechs Schraubverbindungen und ziehen eines Steckers im Ganzen abgenommen werden

Die Koffer am Heckfender formte der Customizer aus Stahlblechen und verschweißte sie anschließend fest mit dem hinteren Schutzblech. Dieses komplette Konstrukt ist selbsttragend und an den originalen Fenderstruts befestigt, und zwar so, dass es zwecks eines notwendigen Hinterradausbaus mit nur sechs Schrauben gelöst und entfernt werden kann. Die Deckel der Koffer lassen sich per Hydraulikdämpfer öffnen, indem man vorn an den Koffern an einem Chromknopf zieht.

Harley-Davidson Softail Deuce mit Fishtails

Ebenfalls Eigenanfertigungen aus Blech sind die Solositzbasis und das formschöne Dashboard, in dessen Kopfende ein Rundinstrument eingelassen ist. Hinzu kommen diverse Halter, etwa für die Lampe, die Zündspule, das Zündschloss und den Starterknopf, wobei das vermeintlich zweite Zündschloss gar keines ist, sondern vielmehr der Verstellknebel für die Penzl-Tüten. Apropos Tüten: Die Fischschwanzenden gab es so nicht bei den bayrischen Auspuffbauern, deshalb baute Reinhard Fishtail-Enden von W&W so um, dass die an die Penzl-Endtöpfe passen.

Die Koffer sind fest mit dem Heckfender verschweißt. Die runden LED-Leuchten in Höhe der Ms sind Blinker und eine Rück-/Bremslicht-Kombo, unter dem Kennzeichen blinzelt ein Katzenauge aus den Zierlöchern

Und wieso jetzt „Eternal Love“, werden Sie sich vielleicht fragen. Nun, das ist eine andere Geschichte und die geht so: Wie eingangs schon erwähnt, wurde der Besitzer des Bikes erst vor drei Jahren Harleyista. Das fing damit an, dass er Reinhold eine Dyna abkaufte, die dieser in Zahlung genommen hatte. Diese Dyna wurde soziusfähig umgebaut, denn der frischgebackene Neubesitzer wollte seine Frau mitnehmen können.

Viele feine Details

Und tatsächlich ballerte das Ehepaar fortan mit wachsender Begeisterung zusammen durch das Rheinische Schiefergebirge und leckte dabei reichlich V2-Blut. So viel, dass der Besitzer auf die Idee kam, sich noch eine zweite Harley anzuschaffen, diesmal aber eine im Bobber-Bagger-Stilmix, was ein Einzelsitzbrötchen unabdingbar machte. Weil er wünschte, dass seine Frau, auch wenn er alleine unterwegs ist, immer bei ihm ist, ließ er kurzerhand ein Foto von ihr auf das Dashboard airbrushen und nannte das Bike ihr zu Ehren „Eternal Love“, also ewige Liebe. Romantik pur.