Samuli Kaivola aus Helsinki hat eine Schwäche für langgestreckte Bikes. Mit dieser Einstellung ging der Finne an den Bau dieser schönen Shovelhead, die er für seine Freundin Ida auf die Räder stellte.

Früher einmal baute Samuli mit seinen Kumpels fette V8 Muscle Cars, bevor er vor bald 20 Jahren seine erste Evo Sportster erstand. Seitdem zieht sich die Sucht nach langen, flach angestellten Gabeln wie ein roter Faden durch seine Motorrad-Vita. Bei der Shovelhead für seine Freundin jedoch zügelte der Finne seinen Hang zu überlangen Gabeln und entschied sich für eine normale Springer, die dafür aber sehr flach angestellt ist.

Shovelhead mit Indian Larry-Stilelementen

„Ich mochte den Stil von Indian Larry, deshalb kupfere ich gerne von dessen Bikes ab. Da ich aber weder Motorradmagazine lese und auch nicht viel im Internet surfe, wollte ich mir einige Tipps und Fakten direkt von der Quelle holen“, gibt der Finne offenherzig zu. Was für Samuli bedeutete: Nach New Jersey fliegen und an Keino Sasakis Tür klopfen. Der war ein Mitarbeiter von Indian Larry, bis dieser im Jahr 2004 bei einem Sturz vom Motorrad zu Tode kam.

Tank und Lenker wurden von Keino skizziert und von Samuli in Eigenleistung umgesetzt

„Wir hatten keinen Termin mit Keino ausgemacht, sondern standen irgendwann einfach vor seiner Tür. Das war für den netten Japaner aber kein Problem, er ist eine unglaublich spontane Person. Ich erzählte ihm von den wirren Ideen, die in meinem Kopf herumspukten und wir diskutierten einige davon durch. Er skizzierte den Benzin- und Öltank, den Lenker und einige andere Dinge auf ein Stück Papier. Vieles an dem Bike kommt direkt von ihm.“ Zurück in Helsinki startete Samuli das Bike-Projekt. Er selbst kümmerte sich um alle Metallarbeiten an Rahmen, Tank, Auspuff und Fender.

Das Dengeln der zwei Tankhälften war extrem tricky

„Die zwei Hälften des Benzintanks waren meine größte Sorge. So was ohne Computer exakt identisch hinzubekommen war wirklich eine Herausforderung. Aber zum Schluss hat alles gut geklappt.“ Auf die Frage, was Samulis nächstes Projekt sei, bricht er in schallendes Gelächter aus. „Das nächste Projekt, das auf Ida und mich zukommt, wird ein kleines Töchterlein werden. Schon möglich, dass ich schon bald einen Seitenwagen an meinen Chopper schraube, damit ich die beiden mit Stil durch die Gegend kutschieren kann!“