Der Schwede Niklas Pettersson hatte gerade erst einen Triumph Bobber fertiggestellt, als diese Early Shovel seinen Weg kreuzte und seine Aufmerksamkeit fesselte. Und das, obwohl er vorher noch zwei weitere Harleys fertigstellen sollte.

Pettersson kommt aus Katrineholm, einer Kleinstadt, die sich in den letzten 120 Jahren von einem Eisenbahnknotenpunkt zu einer „Autostadt“ entwickelt hat. Viele der jungen Leute schrauben an ihren Bikes, Hot Rods oder anderen Benzinkutschen. Die meisten haben den Schraubervirus in die Wiege gelegt bekommen. Anders Niklas Pettersson, der sich bei seinen motorradverrückten Freunden und durch das Studium einschlägiger Motorradmagazine angesteckt hat.

Die kleine Bremsdose bringt nur wenig Verzögerung

Wann immer es seine Zeit erlaubt, unterstützt der gelernte Schweißer seine Freunde bei ihren Bike-Projekten. Aber auch er hat genug zu tun: Inzwischen stehen drei Harleys in seinem Teil der Werkstatt, die er zusammen mit Freunden gemietet hat, und warten auf Vollendung; ein halbfertiger Panhead-Chopper, eine 80er Flathead mit Schwingenrahmen und eben jene alte „japanische“ Early Shovel.

1968er FLH – Early Shovel im Starrrahmen

Als er das Bike kaufte, war es nicht mehr als eine sanft gechoppte FLH von 1968, mit leicht verlängerter Gabel und einem Sportster-Tank. Niklas fuhr es bis in den Herbst hinein, um es anschließend komplett zu demontieren. Ein Starrrahmen musste es sein und tief sollte das Bike werden. Die hintere Achse so hoch angesetzt, dass der Rahmen fast den Boden berührt.

Der Lenker ist boardtrackmäßig nach unten gezogen

Dazu eine kurze, kleine VL-Gabel aus den 1930ern für den perfekten Abschluss. Allerdings bedeutete das, dass der originale Seitenständer viel zu lange wäre. Die Lösung bringt ein kleiner Metallhaken, den Niklas hinten links im Rahmen befestigt.

„Das Bike läuft so geschmeidig wie meine alte Triumph“

Natürlich bekommt auch der Shovelhead etwas mehr Dampf. Motoren-Guru Zeke von Red Wolf Engineering erleichtert die Schwungscheibe um ganze zweieinhalb Kilogramm, um den Motorlauf sanfter zu bekommen. Die Rockerboxen schneidet Pettersson kurzerhand in zwei Hälften und versteckt die Ölleitungen hinter und unter den Ventildeckeln.

Die alte Shovel kauert dank hoch angesetzter Hinterradachse nur knapp über dem Asphalt, genau wie es sich Erbauer Niklas Pettersson vorgestellt hat

Als Vergaser verwendet er einen S&S Model L, angeblich der „coolste Vergaser der Welt“, wie Niklas versichert. „Auf alle Fälle funktioniert er hervorragend. Das Bike läuft so geschmeidig und vibrationsarm wie meine alte Triumph.“ Inzwischen ist der Bobber im Zero Style längst fertiggestellt, hat ein paar Preise gewonnen und wird täglich über die Straßen von Katrineholm getrieben.