Mit einer extrem gestrippten Version einer Indian Chieftain stellte Roland Sands ein krasses Custombike auf die Räder, das mit den opulenten Tourern aber nur den Motor gemeinsam hat.

Die Verantwortlichen des Indian-Mutterkonzerns Polaris traten an Roland Sands mit der Bitte heran, ein aufsehenerregendes Custombike rund um das klassisch gestaltete Thunderstroke-Triebwerk zu kreieren. Roland Sands nahm die Herausforderung freudig an, holte sich jedoch einen Jungdesigner als Mitstreiter ins Team, den er zuvor bei der Entwicklung der BMW Concept NineT, bei der Roland auch beteiligt war, kennengelernt hatte.

Motorrad pur… hier geht gewaltig die Post ab

Der junge Designer ist ein Franzose und heißt Sylvain Berneron. Besser bekannt ist seine Arbeit unter dem Namen Holographic Hammer. Sylvain erstellte einige Entwürfe, die Roland Sands als Grundlage für sein Umbauprojekt dienten. Letztendlich setzte Sands die Ideen des Franzosen fast 1:1 um. Nur in Details unterscheidet sich das Endergebnis von der gezeichneten Studie. So finden sich statt den vorgeschlagenen Speichenrädern nun speziell angefertigte 21”-Leichtmetallräder von Performance Machine am starren Rahmen, dessen hintere Radaufnahme einarmig ausgeführt ist.

Von der Indian Chieftain blieb wenig übrig … sehr wenig

Vom originalen Indian-Rohrgeflecht blieb nur der tragende Bereich unterhalb des Motors übrig. Der Rest entstand in Handarbeit und ist ein absolutes Einzelstück. Lenker, Tank und die Führung des Auspuffs weichen ebenfalls etwas von Sylvains Konzept ab. Die vordere Blattfedergabel stammt von Paughco. Sie dient nicht nur als Träger für den kleinen Scheinwerfer, sondern hält auch die radial verschraubte Bremszange, die natürlich wieder von PM stammt.

Letztendlich setzte Sands die Ideen des Franzosen fast 1:1 um, nur in Details unterscheidet sich das Endergebnis von der gezeichneten Studie

Um die angepeilte schlanke Linie zu erreichen, sind die Lenkerstummel direkt mit der Gabelbrücke verschweißt. Hinter der Startnummertafel, die, wie auch der Tank, aus ultraleichtem Titan besteht, verbirgt sich die Elektronik für das Drive-by-wire, über das die Einspritzung geregelt wird. Angesteuert wird diese über einen innenliegenden Gaszug. Sage und schreibe 90 Prozent des ursprünglichen Kabelbaums konnten entsorgt werden. Dennoch arbeitet alles zur vollen Zufriedenheit, was Roland Sands bei seiner Testfahrt nach Sturgis bewiesen hat.

Nur noch etwa die Hälfte des ursprünglichen Gewichts

Das Bike beschleunigt unglaublich, da der potente Motor nur noch etwa die Hälfte des ursprünglichen Gewichts der Chieftain-Basis bewegen muss. Glücklicher Besitzer dieses „Track Chief“ getauften Hammers ist ein hochrangiger Polaris-Manager, für den dieses Einzelstück im Geheimen als Überraschung gebaut wurde. Der hat garantiert viel Spaß damit.

Info | rolandsands.com