Auch Bertl’s Harley-Davidson in Bamberg konnte mit der „Skull Edition“ nicht verhindern, dass die XR 1200 floppte.

Die Fränkische Schweiz ist ohne Zweifel eine der schönsten Motorradgegenden Deutschlands! Kurvenräubern pur in herrlicher Mittelgebirgslandschaft – was man allerdings eher wochentags als während des Wochenendes genießen sollte. Denn werktags lauern die Radarwagen der bayrischen Polizei eher in den Städten auf Opfer …

Die Harley-Davidson XR 1200 wurde extra für Europa entwickelt

Es ist eine Landschaft wie geschaffen für Harleys XR 1200, wurde diese Maschine schließlich einst extra für den europäischen Markt entwickelt und nach ihrer Markteinführung 2008 zunächst auch nur in Europa angeboten. Vermarktet als Straßenversion einer Rennsport-Ikone, der legendären XR 750. Seit den 1970er bis weit in die 2000er Jahre dominieren die XR 750-Rennmaschinen die amerikanischen „Dirt Track“-Ovale und in diesem Glanz sollte natürlich auch die XR 1200 strahlen.

Nein, das sind keine Aufkleber! Die Segmente mit den Totenköpfen sind fein säuberlich gebrusht

Schon in den 80er Jahren gab es den Versuch mit der Straßenmaschine XR 1000, diese sportlichen Erfolge kommerziell für die Modellpalette zu nutzen, allerdings auch damals mit wenig Resonanz. Die XR 1200 war allerdings viel kompromissloser auf sportlich getrimmt als die damalige XR 1000 – mit völlig neuem Fahrwerk, Upside-down-Gabel und eigens entwickelter Aluminiumschwinge.

Dark Custom – Harley-Davidson XR 1200 als „Skull Edition“

Als offizieller Harley-Dealer mitten in einer solchen Traumlandschaft beheimatet, konnte Bertl dem Charme der fahrdynamischen XR nicht widerstehen. Und so kam auch die XR 1200 in den Genuss, als „Skull Edition“ veredelt zu werden, wie Bertl es bereits erfolgreich mit Softail-, Dyna- und anderen Harley-Modellen getan hatte.

Superbike-Lenker, Rizoma-Spiegel, knackiges Heck mit Kellermännern

Technisch umgebaut wurde die XR 1200 moderat, die Kosten sollten überschaubar bleiben; das Bike war ohnehin schon ab Werk gut ausgestattet. Die doch ziemlich groß geratene Serienauspuffanlage wurde gegen eine mattschwarze 2-in-1-Anlage von Remus getauscht. Felgen, Tank und Heckteil bearbeitete Airbrusher Joe mit seinem Luftpinsel.

Wheelies sind eine leichte Übung!

Um den Kurvenfeger noch besser im Griff zu haben, tauschte Bertl den Serienlenker gegen eine Superbike-Low-Stange vom V-Team. Damit sitzt man wie auf einem Supermoto. Der Knieschluss ist perfekt, Wheelies eine leichte Übung! Die Spiegel stammen von Rizoma, die Griffe aus der von Willie G. gestalteten „Skull“-Serie.

Aus Harleys P&A-Programm: Custom-Kupplungsdeckel

Um die Totenkopf-Airbrushs in Tank und Fender zu unterstreichen, ließ man bei Leder Lothar einen Solo-Sitz fertigen. Das sieht alles klasse aus und macht höllisch Spaß beim flotten Kurvenswing. Und dennoch: die XR 1200 wollte beim Publikum einfach nicht richtig zünden, die Verkaufszahlen blieben bescheiden, nach fünf Jahren Bauzeit flog die flotte Sportster wieder aus Harleys Modellprogramm. Daran konnte auch die „Skull Edition“ nicht ändern. Schade eigentlich …

Info | Harley-Bamberg.de