Aus dem Auftrag eines der Custom Chrome Europe „Bolt on and Ride“-Bikes zu bauen, entsprang ein Cafe Racer in Showbike-Qualität. Basis war eine Harley-Davidson Sportster 883.

Allerdings erwies sich das Basismodell für den Umbau, eine XL 883 R aus einem der ersten Baujahre mit gummigelagertem Motor, als echt harte Nuss. „Diese Sportster-Modelle sind aufwendiger im Umbau. Besonders wenn man Wert auf ein aufgeräumtes Erscheinungsbild legt“, erklärt Erbauer Tobias Guckel, der deswegen auch den kompletten Kabelbaum neu verdrahtete. Originalzitat: „Die Originalverkabelung ist ein Beschäftigungsprogramm für indische Korbflechter!“

Öhlins-Federbeine sorgen für adäquate Performance

Guckels Alternative: „Wir haben uns CCEs Elektronik-Box „Black Box 2“ angesehen und damit den Kabeldschungel am Rahmen weitestgehend lichten können.“ Die Elektrik beschränkt sich jetzt auf Schalt- und Zuleitungen zu den K-Tech-Drucktastern, CCEs 5-3/4 Zoll-Scheinwerfer, Serienhupe, und Kellermann „Micros“ als All-in-One-Rückleuchten sowie die Beleuchtung für den seitlich montierten Kennzeichenträger von Cult Werk.

Eine Harley-Davidson Sportster 883 als Basis

Gestartet wird das Triebwerk über einen neben dem Motogadget-Tacho versteckten Taster. Dort sitzt auch griffbereit der Choke. Cafe-Racer-Elektrik wie sie sein muss: Nur das Notwendigste! Wege, dem 883er V-Twin noch ein paar Pferde zusätzlich einzuhauchen, gab es schon früh. Bevorzugt und einfach zu montieren: Ein Big-Bore-Kit von S&S von 883 auf 1200 ccm.

Welche Arbeit in der Lackierung steckt, weiß wohl nur der Kenner zu beurteilen

Bei diesem Austausch von Kolben und Zylindern kann der Motor im Rahmen verbleiben und auch die originalen Köpfe können weiterverwendet werden. Dazu kam ein Keihin-Vergaser und ein Luftfilter von Joker Machine. Leistungskomponenten, die die Pferde jetzt deutlich gelassener galoppieren lassen!

Retro-Style mit Showqualität

Für den Retro-Style des Motors verantwortlich zeichnen zwei Komponenten: Die „Pan Style Rocker Cover“ von Xzotic und das Vulcan-Cam-Cover „Custom“, mit dem die luftgekühlte Evo-Sportster bald 50 Jahre in die Vergangenheit zurückversetzt wird – aber nur optisch! Um die Xzotic-Rockerboxen verbauen zu können, bedurfte es allerdings einer Modifikation der Motorhalterung.

Da das Bike für Custom Chrome Europe aufgebaut wurde, fanden ausschließlich Parts aus dem CCE-Katalog Verwendung

Das aufregende Lackkleid von Michael Starzengruber zieht sofort die Blicke auf sich, verbirgt aber auch, welche Arbeit in den einzelnen Lackteilen steckt: Perfektionistisch wie gewohnt, wachte Tobias über jedes Detail: „Der Frontfender wurde komplett überarbeitet, der Serientank zerschnitten und mit einem eingeschweißten neuen Tunnel satte sieben Zemtimeter tiefergelegt. Auch der Cafe-Racer-Höcker wurde modifiziert und innen mit liegenden Streben verstärkt.

Eine Harley-Davidson Sportster für die Kurvenhatz

Räder, Bremsscheiben und Pulley sind eher „Newschool“: RevTechs „Velocity“-Design passt zu diesem Bike, wie auch die Bremsleistung der RevTech-Vierkolbenzangen. Moderate 5.5 x 18” an der Hinterhand und die dazu passenden 3.00 x 19” vorn sind genau das, was man für die Kurvenhatz braucht, egal ob man die Maschine das Stilfser Joch, den Col de la Schlucht oder die Alpenstraße bei Villach hochjagt. Die „Speedfreak“ spricht für sich. Aus einem Schaf im Wolfspelz wurde ein echten Sprinter, mit dem man aber auch einfach die Promenade in Brighton entlangrollen kann – oder vor dem Ace Cafe in London den Ständer ausklappt.

Info | custom-chrome-europe.com