Diese Harley-Davidson Fat Boy zeigt: Chicano geht auch aufgeräumt. Das hilft zum Beispiel in Polizeikontrollen

Chicano, das steht für den mexikanischen Umbaustil. Dort trägt man gerne dick auf, mit gewaltigen Fendern, unter­irdischen Tieferlegungen, meterlangen Endschalldämpfern und blendenden Glimmer-Lackierungen. Das alles überschichtet mit unaufgeräumtem Blingbling. Doch so wollte Dirk aus Oberfranken es nicht. Er wollte aufgeräumten Chicano-­Style. Geht das? Schaut selbst! Basis war eine 91er Fat Boy der ersten Baureihe, ­Direktimport aus den USA mit 5300 Meilen auf dem Tacho. Sie ging nun den Weg fast aller Harleys, sie wurde eine andere.

Die Fishtail-Schalldämpfer sind 32 Zoll lang und kommen von Freedom Performance

Dirk übt in seiner Freizeit das Waidhandwerk aus, er geht gern auf die Jagd. Deshalb taufte er seine Chicano auf den Namen „La Cazadora“, die Jägerin also. Forstgrün hätte sich da als Farbton empfohlen, das aber war Dirk dann doch nicht Chicano-­mäßig genug. Er wählte ein aggressiveres „Candy Lime Green“, acht Schichten, dazu Pinstripes und Blattgold, alles aufgetragen von „Hubi“ Langhammer.

Harley-Davidson Fat Boy – Streetlegal

So also sieht aufgeräumt aus. Diesem ästhetischen Grundgedanken fielen sogar die ursprünglich vorgesehenen Felgen zum Opfer. Dirk hatte die Fat-Boy-Räder nämlich CNC-gefräst, hochglanzverdichtet und mit Strass-Steinen ausgekleidet. Aber schließlich war ihm das doch zu dominant. Diese Blender liegen nun in seiner Werkstatt und warten auf das nächste Projekt.

Nein, die Schwinge ist nicht verchromt, sondern mit verchromten Covern versehen

Es hat seine Vorteile, wenn man sich etwas zurückhält. Als Dirk mit seiner ­Jägerin in eine Polizeikontrolle beim Bike & Music-Festival Geiselwind geriet, nahm die Polizei ihn eine Dreiviertelstunde lang durch die Mangel. Aber alles war street­legal. Den polizeilichen Jägern gelang es nicht, La Cazadora niederzustrecken.