Speed of Color-Chef Jens Grossmann ist ein Buell-Maniac. Er und noch ein paar andere Aufrechte in der Republik halten die Fahne der 2009 verblichenen Marke weiter hoch. So auch mit dieser Buell XB12X CityCross!

Das Gute für die Buell-Motorräder ist: Grossmann liebt nicht nur diese Marke, sondern er ist auch ein gestalterischer Ästhet. Ob es seine dreidimensionalen Anbauteile sind oder seine Lackierungen, der Mann hat es drauf, er hat einfach Geschmack. Bei dieser 1200er CityCross des allerletzten Jahrgangs 2010 ist er unseres Erachtens besonders weit gegangen … und doch passt die Nummer wieder wie die Faust aufs Auge.

Der V-Rod-Scheinwerfer steht der Buell XB12X prima

Mit „besonders weit gegangen“ meint der Autor dieser Zeilen die Tatsache, das Grossmann sich am Allerheiligsten vergriff, der Frontmaske der Lightning-Serie. Nur noch wenige Motorräder sind heutzutage schon von Weitem eindeutig zu identifizieren (die Triumph Speed- und Street-Triple-Modell gehören beispielsweise dazu).

Edles Zubehör: Rizoma, Pazzo und Eigenentwicklungen wurden verbaut

Aber die Lightnings mit ihrem charakteristischen, eng beieinander liegenden runden Doppelscheinwerfer, darüber das ebenso Buell-typische Windschild, dieses Arrangement hat einen extrem hohen Wiedererkennungswert. Dieser Umstand hat Jens Grossmann aber nicht gejuckt. Die Serienfront kam komplett ab, stattdessen sitzt jetzt dort die Lampe einer V-Rod, samt Halterung ist das Ganze geschmacksicher adaptiert.

Die Gabelbrücken dieser Buell XB12X sind Einzelstücke

Alle Modifikationen zu nennen, die dieses Bike durch Speed of Color erfahren hat, ergäbe einen denkbar schwachen Text, der bloß eine Aufzählung wäre (Interessierte schauen bitte in den nebenstehenden Datenkasten). Erwähnt werden muss aber, wie tiefgreifend die technischen Modifikationen gehen.

Die originale Frontmaske musste dem Scheinwerfer einer V-Rod weichen

Die Gabelbrücken zum Beispiel sind Einzelstücke. Sie wurden nach Maßgabe von R&R Customizing gefertigt und erlauben es, über den Gabelwinkel den Nachlauf zu verändern. Auch der Radstand an der „Virus“ getauften Maschine ist nicht mehr der der Serie. Er ist um 50 Millimeter verlängert worden, indem Grossmann die längere Schwinge einer Buell des Typs XB2 (genauer: XB12SS) in diese XB1 eingebaut hat.

Eine typische, weil exzentrische Buell

Der wunderschöne Auspuff, den Speed of Color beim italienischen Spezialisten „Free Spirits“ fertigen ließ und dessen Auslass vorne direkt hinter dem Vorderrad liegt, wird leider ein Einzelstück bleiben. Dazu gesellen sich etliche edle Komponenten von Braking, Gilles, LSL, Motogadget, Rizoma, Pazzo und Co. und natürlich die hauseigenen SOC-Designstücke wie das Airbox-Cover, der Bugspoiler, der kurze Heckabschluss und einige Kleinteile mehr.

Der nach vorn ausatmende Endschalldämpfer ist leider ein Einzelstück

Unser Fazit: Treffsicher gelang es SOC, die eher biedere CityCross zu einer ebenso exklusiven wie typischen, weil exzentrischen Buell zu machen. Und schon könnte man fast wieder heulen, weil die Marke gestorben ist. Obwohl, es gibt sie ja wieder. Aber diese Rotax-Dinger will ja nicht ohne Grund kaum jemand wirklich haben.

Info | speed-of-color.de