Die Harley-Factory in Frankfurt hat eine schlichte Sportster 883 Iron mit Bolt-on-Parts von Custom Chrome Europe verfeinert.

Die Namensgebung dieser Maschine verwundert ein wenig, denn ein echter Cafe Racer ist aus der Sportster strenggenommen nicht geworden. Schließlich hat diese Iron weder einen klassischen Rundscheinwerfer, noch einen Stummellenker oder zurückverlegte Fußrasten. Es handelt sich wohl eher um so etwas wie einen Newschool Cafe Racer mit dezenten Streetfighter-Einflüssen. Wie auch immer, was die Frankfurter Harley-Factory da unter CCE-Flagge auf die Räder gestellt hat, ist deutlich schärfer als eine 883er Serien-Sportster.

Sportster 883 Iron mit Big-Bore-Kit

Das liegt schon allein am verbauten Screamin’ Eagle Big-Bore-Kit, der der kleinen Sporty zu 1200 ccm Hubraum und entsprechend mehr Punch verhilft. Die Serieneinspritzung wird jetzt über einen „Mo Flow“-Luftfilter von Cycle Vision mit Sauerstoff versorgt. Der Akrapovic-„Open Line“-Auspuff sorgt für die passende Akustik. Aber auch optisch ist die fast ausschließlich mit Bolton-Parts aus dem Custom-Chrome-Programm gepimpte Maschine deutlich radikaler als das Serieneisen.

Der Motogadget-Tacho wurde von der Harley-Factory dezent im Tank versenkt

Der LSL-„Urban“-Scheinwerfer wurde eigentlich für die Streetfighter-Fraktion entwickelt, wird mittlerweile aber auch gerne für andere Stilrichtungen verwendet. Der „Hot Rod“-Sitz von Le Pera verringert die Sitzhöhe und wirkt durch seinen kühnen Schwung mit der nach hinten ansteigenden Polsterung fast wie ein Racing-Bürzel. Zahlreiche CCE-Accessoires wie Mini-Blinker, ein „Nitro Midnight“-Pulley und Joker-Machine-Motorcover, die Biltwell Dragbar und PM-Griffe und -Armaturen oder der in den Tank integrierte Motogadget-Tacho sind Details, die in der Summe den Unterschied zur Serienmühle machen.

Sportster 883 Iron mit ordentlicher Schräglagenfreiheit

Neben Optik und Leistung standen auch Fahrwerksmodifikationen im Lastenheft: Das Team der Frankfurter Harley-Factory verbaute „Bob Style“-Gabelbrücken von Müller Motorcycle und veredelte die Gabel mit „Performance Springs“ von Progressive Suspension, von denen auch die hinteren Stoßdämpfer stammen. TTS-80-Speichen-Räder sind für jeden Cafe Racer eine gute Wahl, egal ob man auf Londons North Circular Road zum Ace Cafe fährt oder die alte Feldberg-Rennstrecke nahe Frankfurt hinaufbrennt.

Die H-D-Bobstyle-Gabelbrücken führen eine Gabel mit Performance Springs von Progressive Suspension – das sorgt für präzises Feedback vom Vorderrad

Bodenfreiheit für schnelle Kurvenhatz ist reichlich vorhanden, nur beim Überfahren von Bordsteinen sollte man den kleinen CCE-Frontspoiler im Hinterkopf behalten! Und damit die Sportster auch sicher wieder eingefangen werden kann, wurden Wilwood-Bremsscheiben mit RevTechVierkolben-Bremszangen verbaut.

Die Sportster sorgt für reichlich Fahrspaß

Seit der Fertigstellung war der „Coffee Racer“ eines der begehrtesten CCE „Bolt On and Ride“-Bikes. Egal ob Schweden, Südfrankreich, Faak oder England im Dauerregen – die Sportster sorgte immer für reichlich Fahrspaß und war stets zuverlässig wie ein Traktor. Und das kann man schließlich nicht von jedem Custombike behaupten.

Info | Harley-Factory Frankfurt