Der mexikanischen Drogenkartell-Boss Joaquín Guzmán, der den Spitznamen El Chapo – zu Deutsch „der Kleine“ – bekam, weil er nur etwa 1,70 Meter groß ist, stand Namenspate für diese Harley-Davidson Softail Deluxe.
Doch die Softail Deluxe wäre wohl nicht gerade das ergonomisch richtige Bike für den Drogenboss, denn die Rick’s-Leute haben ihrer Chicano-Version einen ziemlich hohen Apehanger verpasst. Wohl dem, der lange Arme hat. Ansonsten aber kamen an der Chicano-Softail alle Stilelemente zum Tragen, die zu diesem Stil gehören. Als da sind: bodenlange, geschwungene Fender, Weißwandreifen, viel Chrom und sehr lange, beidseitig verlegte Auspuffanlagen mit Fishtail-Abschluss.
Die Badener verpassten der Deluxe ein 26-Zoll-Vorderrad aus eigener Produktion. Eine Entscheidung, die die Notwendigkeit nach sich zog, mittels selbst entwickelter spezieller Gabelbrücken den Gabelwinkel und den Nachlaufwert so einzustellen, dass das Bike ordentlich geradeaus läuft, andererseits aber auch handlich bleibt. Vorder- und Hinterrad haben je 20 Gussspeichen, sind geschmiedet und tragen geschmackvolle Zier-Cuts. Durch den so erzeugten Zweifarben-Look wirken die Räder, die „Mr. Spoke“ heißen, optisch viel leichter.
Harley-Davidson Softail Deluxe im Chicano-Look
Müßig zu erwähnen, dass natürlich auch die hauseigenen Bremsscheiben der Radialspeichen-Optik folgen. Hübsch ist auch das Luftfiltergehäuse der zweiten „Good Guys“-Generation. Das gibt es in vielen Raddesign-Varianten, die hier montierte Version passt jedenfalls perfekt zu den Rädern. Sinn für saubere Lösungen beweisen auch die sehr formschön in den Lenker integrierten Riser und die komplett in den Lenker verlegte Schalterverkabelung. Wie toll wäre es, wenn man auch noch die blöden Seilzüge von Gas und Kupplung hätte verschwinden lassen.
Und damit die Chicano-Fuhre nicht nur cool aussieht, sondern auch gut klingt, kombinierten die Jungs originale Crossover-Krümmer von Harley-Davidson mit Endtöpfen von KessTech, in denen selbstredend eine Mimik für Soundmanagement steckt. Bleibt noch das genrestimmige Lackkleid zu erwähnen. Dafür zeichnet Marcel Sinnwell verantwortlich, im Wortsinn kein profaner Lackierer, vielmehr ein echter Künstler seines Fachs.
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