Nachwuchs in der Schrauberszene ist selten, aber es gibt ihn. Wir stellen hier einen jungen Amerikaner und seinen Cafe Racer auf Basis einer Harley-Davidson Sportster vor.

Bridge City Chop Shop heißt die Werkstatt des Vaters von Zacharias und Phillip Williams. Abends, wenn Papa die Schraubenschlüssel aus der Hand gelegt hat, dürfen die beiden Jungs in die Werkstatt. Was bei der Feierabendschrauberei von Zack und Phil so alles herauskommt, sehen wir hier auf diesen Bildern.

Fast serienmäßige Harley-Davidson Sportster von 1973

Dabei sind die Gebrüder nicht auf eine Marke oder gar Harley festgelegt. Zum gleichen Zeitpunkt, als Zack sich diese rassige Sporty auf die Räder stellte, baute sein Bruder Phil sich aus einem Starrrahmen und einem Yamaha-XS-650-Motor einen schnuckelig toughen Lowrider.

Nach Feierabend wird in Vaters Werkstatt geschraubt. Und dann kommt schonmal so ein asketischer Racer wie dieser dabei heraus

Eines seiner vorher gebauten Custombikes tauschte Zack gegen eine fast serienmäßige Sportster von 1973 ein. Er nahm sich der Kiste an, wusste aber erst einmal gar nicht, was er mit ihr anstellen sollte. Also wurde das Bike zerlegt und alle Parts, mit denen der Schrauber nichts anfangen konnte, verkauft.

Die Schwinge wurde für die Aufnahme einer Trommelbremse angepasst

Glücklicherweise hatte der Vorbesitzer den Motor bereits modifiziert. Zylinderköpfe mit Doppelzündung und vergrößerte Ventilen sowie ein S&S-Vergaser boten eine gute Grundlage. Zack legte mit Nockenwellen von Andrews und Kolben von Wiseco noch eine Schippe drauf. Nach einiger Zeit fand er einen Rahmen von 1979, dessen Linie ihm gefiel. Mit dem begann der Aufbau.

Kurz und knackig: Vorwitzig lugen die Auspuffenden aus dem Rahmendreieck

Als Erstes trennte Zack das Heck ab und setzte neue Aufnahmepunkte für die Federbeine. Die Schwinge wurde für die Aufnahme einer Trommelbremse angepasst. Dafür sitzen vorn zwei Scheiben an einer tiefer gelegten und gecleanten Seriengabel. Zwei gleich große Räder mit 18-zölligen Excel-Felgen, Edelstahlspeichen und originale Naben vervollständigen das Fahrwerk.

Harley-Davidson Sportster mit Yamaha-XS-Tank

In dem fand der aufgepumpte Motor ein neues Zuhause. Als Tank war zunächst der ziemlich verrottete Behälter einer XS 650 geplant. Der erwies sich aber als in so schlechter Verfassung, dass Bruder Phil ihn kurzerhand zerlegte, um daraus den Sitzunterbau mit integriertem Heckbürzel für die Sportster des Bruders zu formen. In dem schmalen Höcker stecken nun eine Lithium-Batterie und die Zündspulen, darunter duckt sich der selbst konstruierte Öltank.

Der bereits vom Vorbesitzer modifizierte Motor verfügt über Doppelzündung und spezielle Innereien

Dann besorgten sich die Brüder einen weiteren XS-Tank, aus dem schließlich der Benzintank geformt wurde. Zack wollte für seinen Umbau so viel wie möglich selbst herstellen. So fertigte er auch den unterm Sitz enden­den Auspuff, den Lenker, die Fußrasten und den Kennzeichenhalter selbst. Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Diese Nachwuchsschrauber haben es wirklich drauf.

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