Das Label „Made in Germany“ wird weltweit hoch geschätzt. Besonders dort, wo bei der Anschaffung von Luxusgütern Geld nur eine untergeordnete Rolle spielt. Dieser Thunderbike-Eigenbau mit TP-Pro-Aggregat machte sogar Scheichs in Dubai glücklich.

Die Scheichs in den Vereinigten Arabischen Emiraten schätzen schon lange die Vorzüge deutscher Kraftfahrzeuge. Neben Mercedes SLR und getunten Porsche Panamera stellen sie sich auch immer öfter auch noch ein kultiges Zweirad in die klimatisierte Großraumgarage. Das darf natürlich keines von der Stange sein. Für die Wüstensöhne muss es schon etwas Edles und Besonderes sein.

Eine mit Luftfederung ausgestattete Gabel im „Springer“-Stil führt das große, 23-zöllige Vorderrad

Damit kann Thunderbike dienen, konnten die Jungs doch schon so manche hochkarätige Auszeichnung erringen. Und deshalb fand auch Abdulla den Weg ins niederrheinische Hamminkeln, um sich von den zweimaligen Europameistern ein Zweirad nach seinen Vorstellungen schneidern zu lassen. Schnell wurden sich die beteiligten Parteien einig und der Aufbau begann. Als standesgemäßer Antrieb wurde ein TP-Motor gewählt. Der fand seinen Platz in einen speziell auf die Bedürfnisse und Ergonomie des Kunden abgestimmten Radical Over-Rahmen.

Thunderbike-Eigenbau mit TP-Pro-Aggregat

Neben dem sechsstufigen Baker-Getriebe samt passender Kupplung und Primärtrieb war hier die Liste der Zulieferer schon fast wieder zu Ende. Die meisten der verbauten Parts stammen aus eigener Fertigung. Das hielt die Wege kurz und machte eine schnelle Anpassung möglich. Eine mit Luftfederung ausgestattete Gabel im „Springer“-Stil führt das große, 23-zöllige Vorderrad. Direkt an den Gabelholmen sind die Lenkerenden angeschlagen. Sie ragen rechts und links neben dem Tank schräg nach unten und liegen dem Fahrer gut in der Hand.

Wie fast jedes Thunderbike, testete Chef Andreas Bergerforth auch die Smoothless vor der Übergabe auf Herz und Nieren

Das hoch positionierte Spritbehältnis zieht zwar einen ziemlich großen Wendekreis nach sich, aber in der Wüste sind die Straßen wohl breit genug. Der Fahrer sitzt in Höhe der Ventildeckel und damit recht niedrig. Das ebenfalls gewaltige Hinterrad mit einem Durchmesser von 20 Zoll verhindert eine noch tiefere Sitzposition. Der schwarze Schlappen in gerade noch fahrbarer 280er Dimension bietet ein vergleichweise vernünftiges Handling.

Der TP-Motor holt 90 Pferdchen aus seinen 2 Litern Hubraum

So lässt sich das Bike dank der munteren 90 Pferdestärken aus dem 124 Kubikinch-Motor ordentlich durch die nicht vorhandene Botanik scheuchen. Der bollernde Sound aus den knackigen Auspuffrohren dürfte beim Ausritt durch den Wüstenstaat Dubai keine Probleme bereiten. So wissen die Kamele wenigsten gleich, dass sie die Straße zu räumen haben.

Ingo Kruse verpasste dem Bike ein stimmig-schlichtes Lackkleid

Kunde Abdulla war mehrmals selbst vor Ort in Hamminkeln, um den Aufbau zu begutachten und das Bike auf seine Wünsche und Erfordernisse anpassen zu lassen. Bei der Übergabe war er mit der Arbeit der Thunderbike-Jungs dann äußerst zufrieden und macht nun die Wüste unsicher. Mal sehen, wann der nächste Scheich auf der Matte steht.

Info | www.thunderbike.de