Das Zentrieren von Speichenrädern ist schon eine Kunst für sich. Bei gefrästen Aluminiumrädern ist es nicht weniger aufwendig. Wir haben uns den Einbau eines 26 Zoll Alurads angeschaut …

Von manchen Dingen solltet ihr besser die Finger lassen. Nur wenige Menschen sind zum Beispiel auserwählt, die »Contour Collection«-Räder von Performance Machine zusammenzusetzen. Custom Chrome vertreibt diese Räder neben den hauseigenen RevTech-Rädern vom gleichen Format. Im Hause Custom Chrome weiß man deshalb, wie mit ihnen umzugehen ist.

Ein 26 Zoll Alurad ist nicht ganz billig

Bei Preisen ab 2.000 Euro für diese aus dem Vollen gefrästen Luxusrollen sollte man das auch wissen. Die Räder werden nämlich nicht immer montiert geliefert. Eines Tages müssen sie obendrein sicher zu Wartungszwecken auseinandergenommen werden, zum Beispiel um die Lager zu wechseln. Wir haben den Schraubern von Custom Chrome dabei über die Schulter geschaut.

Fertig zum Zusammenbau: das 26-Zoll-Rad, links davon die Naben

Der Mann am Rad war Fritz – er hat die nötigen eisernen Nerven, denn bei der Einstellung des Seitenschlages dieser Räder geht es um Hundertstelmillimeter. Angesichts des Trends der Bagger zu immer riesigeren Felgendurchmessern wird sein Job nicht leichter. Denn was innen, am Rand der Nabe, ein paar Hundertstel sind, das werden am Felgenhorn Zehntel oder ganze Millimeter.

Nur Leute, die es im Blut haben, dürfen bei PM Räder zentrieren

Das Tückische an seinem Job: Er lässt sich nicht wirklich erlernen. Fritz muss es im Gefühl haben, wann und wo er zwei Schrauben anzieht und welche gegenüberliegende, dritte Schraube. Tatsächlich sieht es in der Produktion von Performance Machine in Kalifornien nicht anders aus: Nur Leute, die es im Blut haben, dürfen dort Räder zentrieren.

In ständigem Wechselspiel des Festziehens einer oder mehrerer Schrauben wird der Seitenschlag minimiert – erst wenn der stimmt, werden die Schrauben mit einem Drehmomentschlüssel endgültig fest- gezogen

Und weil man weiß, welche Rolle dabei Glück und Gespür spielen, berechnet man für das Zentrieren die Zeit von einer Viertelstunde bis zu zwei Stunden. Ein Arbeiter fertigt damit zwanzig Räder am Tag – wenn’s gut läuft, ein paar mehr. In den Hallen von Custom Chrome ist man nicht schneller. Das fertige Rad wurde übrigens an ein Showbike von Custom Chrome montiert, die »Pony Express« von der Harley Factory Frankfurt – ein Bagger natürlich.

Für das 26 Zoll Alurad müssen die Federwege gekürzt werden

Für den Einbau des 26-Zöllers mussten die Federwege in der Gabel mit Distanzhülsen gekürzt werden, damit das Riesenrad beim Einfedern nicht den Lenkkopf oder die Verkleidung touchiert. Damit darüber hinaus der Nachlauf noch stimmt, war obendrein der Einbau einer Arlen-Ness-Gabelbrücke mit 7°-Gabelrake erforderlich. Wieso das Rad dann wieder einen passenden Nachlauf hat, entnehmt ihr unserer Grafik. Auch das ist eine Arbeit, die ihr den Fachleuten überlassen müsst.

Info | custom-chrome-europe.com