Dieser inoxidable Ofen entstand in der indonesischen 10-Millionen-Metropole Jakarta auf der Insel Jawa. Der Techno Racer hat einen V2 von S&S und einen Rahmen von Rolling Thunder. Obwohl – viel ist davon nicht übrig geblieben …
Seinen ersten Custom-Shop eröffnete Vero 2002 in Kuta Beach auf Bali. Das aber wurde ihm alles zu klein und folgerichtig zog er in die Riesenmetropole Jakarta, wo es schlichtweg deutlich mehr Kundschaft für seine Projekte gibt. Dabei muss man wissen, dass Vero nicht nur Custombikes jedweder Couleur baut, sondern mit seiner zweiten Firma auch den American-Cruiser- und Muscle-Car-Markt bedient.
Den hier präsentierten „Techno Racer“ baute der Mann, in dessen Adern reines Super Plus zirkulieren muss, für einen vermögenden Kunden namens Rino aus Jakarta. Ursprünglich wollte Rino ein modernes Bike, das auf einer serienmäßigen Softail basieren sollte, aber das war mit Vero nicht zu machen. Nach ewigen Diskussionen gab Rino dem eigensinnigen Maître schließlich freie Hand.
Vom Rolling-Thunder-Rahmen blieb nicht viel übrig
Die Basis des Fahrwerks bildete einmal ein Rahmen von Rolling Thunder. Hier ist das verwendete Imperfekt wirklich angebracht, denn in Wahrheit blieb fast nichts übrig vom Grundrahmen. Unter anderem fließt jetzt das Öl in dem modifizierten Hauptrohrwerk. Von den Downtubes an bis hinten zum Heckende schraubte Vero ein eigenes zweites Rahmenwerk an.
Ebenso wie dies ist auch die Einarmschwinge ein Eigenbau. And don’t worry: Zum Fahren wird das in Parkposition auf dem Reifen aufliegende Heck einfach per Airride hochgepumpt. Der Antrieb ist einigermaßen landläufig. Ein 96 Kubikinch großer S&S-Motor befeuert die erfreulich kurz geratene Fuhre, die Ansaugluft wird über ein Filtergehäuse von Milwaukee Iron in das Venturi-Rohr eines 45er Mikuni-Flachschiebers gerissen.
Der S&S V2 bekam eine Eigenbau-Auspuffanlage aus Titan
Ausgeatmet wird über eine selbst gefertigte Auspuffanlage aus Titan, die garantiert nicht die geringste Chance auf EU-Zulassung hätte. Die vielleicht schönsten und in jedem Fall seltensten und kostspieligsten Anbauteile an diesem Bike sind die Räder des US-Kult-Customizers Chip Foose. Die seltsamen Formate der Räder – vorne 23 Zoll, hinten 20 Zoll – sind für die ungewöhnlichen Proportionen verantwortlich.
Ob der Besitzer Rino allerdings mit der sogenannten 360-Grad-Mini-Scheibenbremse Spaß haben wird, sei dahingestellt. Unseres Wissens leidet diese Konstruktion massiv unter Überhitzung. Im stets heißen Indonesien sicher nicht das Gelbe vom Ei. Übrigens: Die schlappe Sekundärkette bleibt natürlich nicht so labberig durchhängen. Sobald das Airride die Fuhre zum Fahren hochpumpt, strammt sich die Kette auf normalen, gesunden Durchgang.
Saubere Arbeit – Bodywork aus Edelstahl
Grandios punkten kann Vero dagegen mit seinem Bodywork. Das besteht nämlich nicht aus dem Weichmetall Aluminium, sondern aus nichtrostendem Edelstahl. Nur der, der weiß, wie schwer Edelstähle zu verarbeiten sind, kann die supersaubere Arbeit der Jungs vom Kickass Shop Jakarta auch nur annähernd einschätzen
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