Dieser radikale Sportster Custom Umbau mit extravaganter Springergabel sorgte weltweit für Schlagzeilen.

Die Passion von Luigi „Gigi“ Esposito von Big Twin Motors aus Napoli sind hochklassige Harleys – und davon hat er schon einige auf die Räder gestellt. Südlich von Rom gibt es eigentlich keinen richtigen Winter, in und um Neapel kann man das ganze Jahr im Sattel der Maschine verbringen. Das wussten schon die Römer zu schätzen.

Sportster Custom mit verdrehten Rahmenrohren

Für seine „Panster“ hat sich Gigi ein paar Tricks aus dem Ärmel geschüttelt. Abgesehen von Rädern und Motor ist das Bike ein kompletter Eigenbau – Boardtrack „Made in Italy“. Die kunstvoll verdrehten Rahmenrohre im „Indian Larry“-Stil stammen von Penz Performance – seit Anita bei ihrem Chopper die Original-Rohre aus den USA verbaute, beherrscht man auch in Altheim dieses Schmiedekunststück.

Hier zeigt sich die Liebe zum Detail, die am Ende den Showwinner ausmachen. Gefräste Krönchen, …

Den Rest des Rahmes bog man im Schatten des Vulkans hauteng um den 883er Sporty-Treibsatz, der mit 1200er Zylindern, Köpfen und Panhead-Deckeln aufgepeppt wurde. Der Sportster-Motor ist voll auf Racing getrimmt, das Riemenpulley ist mit Gegenlager abgestützt. Ein Super G von S&S schlürft seine Luft durch offene Ansaugtrichter.

Keinerlei Bremsen – wie bei einem echten Boardtracker

Dass der Auspuff gegen die Fahrtrichtung zeigt, ist nicht ausschließlich Show, denn die einsame hy­draulische Bremspumpe macht das Gleiche: Komprimierte Luft in Fahrtrichtung zu blasen. Bremsanlage? Bisher Fehlanzeige! Wie bei einem echten Boardtracker. Weder vorne noch hinten stören Bremsscheiben die Sicht auf die filigran gefrästen 21-Zöller von Performance Machine. Das wird natürlich nicht so bleiben ….

… Deckel und mit Bohrungen versehene Hebeleien gehören ebenso dazu, …

Augenfällig bei der „Panster“ ist die extravagante Springergabel, bei der Gigi den gefederten Teil statt konventionell gerade ‚durch die Hintertür‘ im Radius des Reifens nach oben führte. Blechverstrebungen versteifen dabei den Bogen, der sonst das Schwingungsverhalten der Gabel verändern würde. Zwei andere technische Besonderheiten sind nicht so offensichtlich.

Wohin mit dem Motoröl bei dieser Custom Sportster?

Mangels Platz an den Rahmenrohren wanderte der Tank auf die linke Rahmenseite in das „Schwingendreieck“, welches bei dem Racer natürlich starr ist. Die passende Benzinpumpe ist unter dem Motor versteckt und füttert den Vergaser direkt. Trick Nummer zwei ist folgerichtig: Weil die verdrehten Schmiederohre natürlich aus Vollmaterial bestehen, ist auch in den Rahmenrohen kein Platz für das Motoröl. Wohin damit?

… wie das sichtbar verlegte, kupferummantelte Stromkabel zum Rücklicht

Bei genauem Hinsehen erkennt man, dass der Primärtrieb irgendwie „schwanger“ aussieht – und das ist genau der Punkt: Der Primär ist eigentlich aus zwei Sportster-Primärkästen zusammengeschweißt und perfekt verschliffen, wobei der Öltank mit 2,5 Litern Inhalt im Innern des Primärantriebs eingesetzt wurde: Tricky!