Mit der Softail Cross Bones hatte Harley-Davidson eine perfekte Umbaubasis im Angebot – bis die ABS-Pflicht der Springergabel den Garaus machte …
Beim TÜV hätten die Männer in den grauen Kitteln die Erbauer der „Vintage“ sicherlich gefragt, wo denn bitteschön der Kennzeichenhalter sei. Natürlich hat man dieses wesentliche Teil nicht einfach vergessen. „Für die Fotos haben wir den seitlichen HPU-Halter einfach nicht drangeschraubt, da die Kennzeichengrößen in München stark variieren und das Ganze schließlich passen soll“, lassen uns die Männer vom House of Flames wissen. Für den anschließenden TÜV-Termin wurde der Halter natürlich montiert.
Die Softail Cross Bones als perfekte Umbaubasis
Wie kam die Idee zur „Vintage“ zustande? „Es gab eine Zeit, in der man einen bestimmten Fahrzeug-Stil fahren musste, um ‚in‘ zu sein“, legt Chef Walter „Zabel“ Maygatt dar. „Momentan dagegen ist einfach alles angesagt, und diese Tatsache sorgt für eine unendliche Vielfalt auf dem Markt.“ Ist also doch irgendwie alles erlaubt, was gefällt? Nicht wirklich, denn angesichts der Stile-Vielfalt konzentrieren sich die bayrischen Profis auf etwas, das aus ihrer Sicht von so manchem Customizer eher als zweitrangig betrachtet wird: auf Qualität.
Und die beginnt, so Zabel, schon beim Basisbike. „Warum aufwändige Komplettaufbauten fertigen, wenn die Company aus Milwaukee die perfekte Umbaubasis bereits ab Werk lieferte?“ Mit der Cross Bones gelang Harley-Davidson 2008 ein wirklich großer Wurf! Ein waschechter Factory-Bobber mit Springergabel, dem die Jungs vom Münchner Vertragshändler mit akzentuierten Modifikationen den letzten Schliff verpassten.
Softail Cross Bones mit Drive-Side-Bremssystem
So wurden die originalen 40-Speichen-Räder gegen die „36er“-Alu-Rundlinge von HPU ersetzt. Diese stellen eine moderne Interpretation des klassischen Drahtspeichenrads dar. Neben passenden Bremsscheiben und Pulley kam hinten ein Drive-Side-Bremssystem zum Einsatz. Das garantiert rechts hinten freie Sicht auf das ästhetische Raddesign.
Der Heckfender ist im klassischen Look gehalten – mitschwingend und gestützt durch eine hohe Sissybar. Zu den weiteren Zutaten zählen Kellermänner am Heck, die auch die Funktion des Brems- und Rücklichts übernehmen. Und die KessTech-Tüten sowie der Solosattel von Custom Leather, der deutlich schlanker und flacher daherkommt als der Originalsitz.
ABS besiegelte das Schicksal der Springergabel
So entstand ein Custombike, das geTÜVt ist, von jedem Harley-Händler problemlos gewartet werden kann. Und durch die vieltausendfache Qualität der Großserie besticht. Schade nur, dass die Company seit Einführung der ABS-Pflicht für Neufahrzeuge keine Modelle mehr mit Springergabel im Angebot hat.
Info | house-of-flames.com