Auf Basis einer Harley-Davidson Softail Cross Bones entstand in Köln diese Schönheit, die wie ein Bobber aus den 50er Jahren daherkommt.
„Zuverlässige Technik“, grinst Karl von Herz, ehemaliger Harley-Vertragshändler und Flugzeug- sowie Oldtimer-Fan aus Köln, „die gab’s auch schon vor mehr als einem halben Jahrhundert – aber man verstand etwas völlig anderes darunter. Mechanik, Elektrik, Hydraulik, die verwendeten Materialien und die damaligen Schmierstoffe – nichts ist vergleichbar mit dem Stand von heute.“
„Ein Oldtimer braucht viel Liebe – und manchmal eine dicke Brieftasche“
Selbst dort, wo seit jeher maximale Zuverlässigkeit gefordert ist, nämlich in der Luft, überraschte die Technik ihre Nutzer bisweilen mit höchster Eigenwilligkeit: So wurde beispielsweise die Lockheed Super Constellation, das Flugzeug, mit dem die Lufthansa in den 50er Jahren die Transatlantiklinie flog, von ihren Kapitänen als „beste Dreimotorige der Welt“ bezeichnet, weil statistisch auf jedem dritten Langstreckenflug einer ihrer vier 18-Zylinder-Doppelsternmotoren ausfiel.
„So war das eben damals“, erzählt Karl. Seine eigene Flathead fährt der Kölner oft und gern. Doch er weiß auch, dass die Anschaffung eines echten Oldtimers für manche Kunden zu einem bösen Erwachen führen kann. „Das ist zwar sehr romantisch, aber solch ein Teil braucht viel Liebe und manchmal auch eine dicke Brieftasche. Zum Beispiel dann, wenn ein unfähiger Hobbyschrauber wichtige Teile schlichtweg verbastelt hat.“
Softail Cross Bones im Vorkriegs-Outfit
Aus solchen Erwägungen heraus mutierte in seiner Kölner Werkstatt binnen acht Wochen eine Softail Cross Bones zu der schönen Grünen, die wir hier präsentieren. Ihr Outfit erinnert an die „gute alte Zeit“ – genau genommen an die VL des Jahres 1932. Ihr Olivfarbton kam sogar schon seit 1917 in Milwaukee zum Einsatz. Hier durfte er zusammen mit dem klassischen Schriftzug und den rot-schwarz-goldenen Zierstreifen wiederauferstehen.
Ihre Technik aber ist von heute. „Wer heutzutage eine Harley kauft, der setzt sich drauf und fährt einfach. Alle 8.000 Kilometer zur Inspektion, mehr ist im Regelfall nicht zu tun“ weiss Karl, der eben auch die Vorzüge moderner, zuverlässiger Harley-Technik zu schätzen weiss.
Der Sattel ist eine Reproduktion des Mesinger No. 3
Den Originaltank wurde so bearbeitet, dass seine mittige Naht wegfiel. Zu den feinen Zutaten gehören das Nautilus-Rücklicht, der Kess Tech-Auspuff, die klassische Lenkstange vom V-Team und die originalgetreue Reproduktion des Ledersattels namens Mesinger No. 3, der zwischen 1925 und 1933 auf Harleys und Indians verbaut wurde. Seine Satteldecke ist im mittleren Bereich über eine Stellschraube in der Spannung einstellbar, was den Sitz super bequem macht.
Echt Klasseartikel, Daumen hoch. VG von einem US-Car-Oldtimer Fan aus Sachsen