Bereits Mitte der 80er Jahre fuhr Franz eine Panhead. Ihm fehlte allerdings damals die Zeit, um ständig an ihr zu schrauben. Daher tauschte er sie gegen eine Softail mit EVO-Motor ein.

Die wurde zwar auch komplett umgebaut und tat ihm treue Dienste, dennoch vermisste der Bayer irgend etwas. War es der spezielle Sound, die altehrwürdige Handschaltung oder gar die archaische Optik und das Starrrahmengefühl? Wahrscheinlich von allem etwas.

Es musste wieder eine Panhead her!

Nach einem Gespräch mit seinem Freund Paul, dem Besitzer von „Terror Machines“, kamen beide überein, es musste wieder eine Panhead her! Die sollte aber zuverlässig sein und problemlos laufen. Das Aussehen des Bikes wurde festgelegt. Zeit sollte erst einmal keine Rolle spielen. Die Softail stand ja weiterhin zur Verfügung.

Die schmale Silhouette des Bikes wird durch den Ape und die Sissybar unterstrichen. Die Fishtails sorgen für den passenden Sound

Paul machte sich also daran, die benötigten Teile zu besorgen. Den originalen Harley-Davidson Wishbone-Rahmen brachte ein Kumpel von einer Reise aus den USA mit. Die authentische Springergabel aus einer originalen WLA ließ sich ebenfalls dort auftreiben. Ihre Echtheit bewies ein Etikett, das das Frontend als Ersatzteil aus Militärbeständen auswies. Auf dieser Grundlage konnte Terror-Machines-Chef Paul vernünftig aufbauen.

Die Halbnaben-Bremstrommeln wurden beibehalten

Als nächstes organisierte er einen 1952er Panhead Motor mit Originalgetriebe. Beide wurden komplett überholt und abgedichtet. Aus einem alten abgewrackten Exemplar stammen die Felgen. Sie bekamen neuen Chrom und stylische Weißwandreifen. Um das Bike technisch möglichst original zu halten, wurden auch die serienmäßigen Halbnaben-Bremstrommeln beibehalten; Franz will schließlich gemütlich über die Landstraßen im Bayrischen Wald cruisen und keine Rennen fahren.

Die Rücklichter dienten in ihrem ersten Dasein als Blinker eines US-Käfers. Daher sind sie original rot

Allzu große Strecken am Stück legt er dabei nicht zurück. Der kleine Sportster-Tank erzwingt die entsprechenden Erholungspausen für den Hintern des Fahrers. Der hat zwischen sich und dem starren Heck nur einen schmalen Ledersitz. Für eine entspannte Sitzposition sorgt der hohe Apehanger, der dank Fußkupplung clean gehalten werden konnte. Der Hebel der Handschaltung bekam einen Schaltknauf aus Holz verpasst.

Das Zündschloss fand seinen Platz im Öltank

Den Heckfender fertigte Paul selbst an. Die darauf befindlichen Rücklichter entstammen einer US-Version des VW Käfer, wo sie einst als Blinker fungierten. Sie wurden entsprechend angepasst und sorgen für eine flache Optik. Die komplette Elektrik verlegte der Erbauer neu und sorgt damit für Zuverlässigkeit. Das Zündschloss fand seinen Platz im von Terror Machines gebauten Öltank.

Großer Luftfilter für reichlich Durchsatz

Nach rund zwei Jahren Bauzeit stand die erste Probefahrt an. Kurze Zeit später erhielt Franz sein frisch geTÜVtes Bike. Seither tut es ihm treue Dienste und erfreut ihn mit einem fetten Sound aus den nur mild gedämpften Fishtail-Töpfen.

Info | terror-machines.de