Einer der ersten Umbauten einer Indian Springfield stammte von Azzkikr Custom Baggers aus Phoenix/Arizona. Unseren Lesern ist die Firma bereits durch einige Bike-Portraits bekannt.
Len Edmondson, Boss der „Arschtreter“, fühlt sich zu recht geehrt und in seiner Arbeit bestätigt, hat ihm doch Indian eine Springfield überlassen, um daraus einen beeindruckenden Custom-Bagger zu kreieren. Trotz ihrer spektakulären Optik zeichnen sich die Bikes aus Phoenix vor allem durch kompromisslose Fahrbarkeit aus. Genau diese Linie wurde auch beim Umbau der Springfield beibehalten. Wir haben uns das Bike in Florida geschnappt und abgelichtet. Den Plan, moderne Elemente wie die derzeit angesagten großen Vorderräder mit einer klassischen Optik zu vereinen, hat das Team perfekt umgesetzt.
Indian Springfield mit Blattfedergabel und Jockeyshift
So versteckt sich in der Fake-Trommel des 26-Zoll-Vorderrads eine moderne Scheibenbremsenanlage, das Heck ist per Luftfederung absenkbar. Im hochgepumpten Zustand lässt es sich ordentlich um die Kurve cruisen, abgesenkt steigt der Showfaktor. Für einen Old-School-Touch sorgen die Blattfedergabel sowie eine Fußkupplung und Handschaltung per Jockeyshift; ungewöhnlich für einen Bagger, aber dafür eindrucksvoll und für ein solches Showbike durchaus reizvoll. So ziemlich jedes Teil an den Bike, abgesehen von Rahmen und Motor, wurde modifiziert oder extra angefertigt.
Selbst das Scheinwerfergehäuse mit den passenden seitlichen Blinkern, der Tank samt Dashboard, die ausladenden Fender oder auch abnehmbaren Koffer sind in der Werkstatt von Azzkikr Baggers entstanden. Nur die Gabelbrücken sind eine Auftragsarbeit, die die Firma KewlMetal, ebenfalls in Phoenix beheimatet, nach Azzkikr-Vorgaben angefertigt hat. Dieser spezielle Triple-Tree ist ein Lenkkopfvorsatz, der sicherstellt, dass das Bike trotz des großen Vorderrads einen vernünftigen Nachlaufwert hat und somit ein problemloses Handling besitzt.
Problemloses Handling trotz 26-Zoll-Vorderrad
Fast alle Parts, die für die „Frontier 111“ entwickelt wurden, sind über den Shop von Azzkikr erhältlich. Es sind sogenannte „Bolt-on“-Teile, denn die Jungs haben die Teile so entwickelt, dass stets die originalen Befestigungspunkte genutzt werden. Der als potent bekannte 111-cui-Motor darf dank firmeneigenem Luftfilter und einer speziell angefertigten 2-in-1-Anlage noch freier atmen. So geht der Reisedampfer ordentlich nach vorn und hört sich dazu noch betörend an. Schade, dass es dafür keine EU-Zulassung geben wird.
Aber auch sonst geben die Jungs aus dem Wüstenstaat im Südwesten der USA ordentlich Gas. Bei ihnen entstehen ständig neue Umbauten auf Basis von Harley-Davidson, Indian und Victory. Der Bagger-Boom ist in Amerika ungebrochen und wird wohl noch eine Weile anhalten. Kein Wunder, denn mit so etwas Schickem wie diese Indian könnten auch wir uns anfreunden.