Mit diesem Umbau verwandelte die V-Twin Garage aus Bordeaux eine Indian Scout Sixty vom Cruiser zum Cafe Racer.
Die vor vor mehr als zehn Jahren von Betreiber Dominique Mariaulle gegründete V-Twin Garage ist offizieller Indian-Vertretung in Frankreichs Südwesten. Die amerikanischen Motorradmarken befinden sich zwischen weltbekannten Weingütern der Anbaugebiete des Medoc mit Namen wie Margaux, Sociando-Mallet oder Mouton-Rothschild in guter Gesellschaft. Doch sprechen wir über die zweirädrige Preziose.

Dominique Mariaulle und sein Team nahmen sich eine 2016er Indian Scout Sixty zur Brust, also noch das Vorgängermodell der aktuellen Scout-Baureihe. Bei der Schrauberei federführend war der seit einigen Jahren in Dominiques Werkstatt arbeitende Chefmechaniker Charly Abraham, der den Umbau in gerade mal vier Wochen gnadenlos durchzog. Als Erstes wurde der serienmäßig mit zwei Stahlrohroberzügen versehene Rahmen auf einen einzelnen Backbone umgerüstet.
Der Aufbau der Indian Scout Sixty dauerte nur 4 Wochen
Durch den geschaffenen Platz war es möglich, den Tank schlanker zu machen. Der sieht zwar von der Seite betrachtet immer noch wie der originale aus, ist aber jetzt schmaler. Durch den Pop-up-Deckel von Matt Hotch Design fließen gut zwei Liter weniger, bis das Spritfass gefüllt ist. Die Menge der von dort für die Einspritzung georderten Flüssigkeit wird heutzutage per elektrischem Befehl gesteuert. Auch das wurde geändert, denn der Gasbefehl erfolgt nun über Müllers genialen innenliegenden Gaszug.

Auch bei der Beleuchtung und den Anzeigen setzen die Franzosen auf deutsche Lieferanten. Taster und Tacho kommen von Motogadget, die hinteren All-in-one-Blinker von Paaschburg & Wunderlich. Die unter der oberen, selbst gefrästen Gabelbrücke angeschlagenen Lenkerstummel lieferte Roland Sands, von dem auch die Armaturen stammen. Das ebenfalls bei RSD georderte hintere Kettenrad passt optisch perfekt zu den gefrästen Rädern von Arlen Ness.
Die Scout wirkt bereits im Ruhemodus überaus sportlich
Ein Umbau auf Rollenkette macht den Einsatz des Sprockets nötig. Sein vorderes Gegenstück entstand, ebenso wie die Abdeckung darüber, in der eigenen Werkstatt. Aus der stammen auch weitere Zutaten wie etwa der Stahlheckfender. Der darauf platzierte Sitz verspricht guten Halt und ist gleichzeitig die einzige Federung für den Hintern, weil die Schwinge durch speziell angefertigte Streben starr gelegt ist.

Um die sportliche Note zu unterstreichen, wurden die originalen Fußrasten nach hinten versetzt und die Bedienelemente für Schaltung und Fußbremse entsprechend angepasst. „Kleinigkeiten“ wie ein komplett neuer Kabelbaum oder die Umlegung des Ansaugtrakts auf die linke Seite waren dann nur noch Fingerübungen. Mit einer 2-in-1-Anlage von Vance & Hines macht der gedrungene Cafe Racer akustisch auf sich aufmerksam. Dabei bedarf es dieser Unterstreichung gar nicht, das Bike wirkt bereits im Ruhemodus überaus sportlich.
Info | vtwin-garage.com
Schreibe einen Kommentar