Motorräder wie die aktuelle Indian Scout vereinen klassisches Design mit moderner Technologie. Diese Symbiose haben Anders Lundgren und Lasse Sundberg vom schwedischen Fullhouse Garage Shop auf die Spitze getrieben. Deren „Super Scout“ leistet dank Turboaufladung bis zu 200 PS.

Wir wollten ein Bike im Stile der legendären Board Track Racer bauen, kombiniert mit der Technik von heute“, erklärt Anders Lundgren. „Die Indian Scout war die perfekte Wahl. Mit dem Namen Super Scout ehren wir diejenigen Indian-Modelle, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf den Rennstrecken fast unschlagbar waren.“

Der komplette Rohrrahmen ist ein Eigenbau von Roth Engineering, die Wasserkühler neben dem Single-Downtube stammen von einem Honda-Crosser

Rund ein Jahr schraubten die Spezialisten im Fullhouse Garage Shop in Norsborg, rund zehn Kilometer südwestlich der schwedischen Hauptstadt Stockholm. Lasse Sundberg von Roth Engineering zeichnet für den Rahmen verantwortlich, der komplett inhouse gebaut wurde und an die klassischen Racing-Scouts erinnert. Diesen garnieren die beiden mit modernster Technik: So übernahmen sie Kraftstoffpumpe, Frontscheinwerfer und Schalthebel von der aktuellen Scout.

Indian Scout mit wassergekühltem Garrett-Turbolader

Den Fokus legten sie jedoch auf den ab Werk schon kraftvollen V-Twin des Midsize-Cruisers – und trieben ihn zur Höchstleistung. Ausgestattet mit einem wassergekühlten Garrett-Turbolader leistet das Indian-Kraftwerk in der Super Scout je nach Ladedruck über 200 PS. Der Garrett-Turbo verfügt über ein Wastegate-Ventil und eine Boost-Control. Die Ansaug- und Auslassrohre des Turboaggregats aus Edelstahl schmiegen sich aerodynamisch optimiert an den Motor und unterstreichen den schlanken Auftritt des Speedbikes.

Die kleine innenumfasste Beringer-Scheibenbremse im Vorderrad kommt optisch gut

Auch bei der Elektrik griffen Anders und Lasse auf High-End-Technik zurück: Das elektronische Steuergerät kann per Bluetooth mit einem Tablet verbunden und frei programmiert werden. Über ein spezielles Key-Fob-System kann man die Motordaten auch unterwegs überwachen. „Wir testen das Bike noch, doch es fühlt sich schon jetzt gigantisch an – als ob du auf einer Rakete zwischen deinen Beinen in die 20er zurückreisen würdest“, schwärmt Anders. „Trotz der enormen Power und des Old-School-Looks soll sie nicht in einer Garage verstauben, sondern regelmäßig gefahren werden. Das wünschen wir uns vom neuen Besitzer – wer auch immer es auch wird.“

Springfield Blue – Die Super Scout im Retrokleid

Das über 200 PS starke Custombike kommt auch mit einer einzigartigen Lackierung daher. Diese steuert Pobben’s Coulour & Custom aus Hagfors bei. Auch die Lackexperten folgen dem Retro-Thema und nennen den Vintage-Farbton Springfield Blue, in Erinnerung an die Stadt Springfield in Massachusetts, wo Indian 1901 als erster Motorradhersteller der USA gegründet wurde. Gründungsväter waren George Hendee und Oscar Hedström – Letzterer war übrigens auch ein Schwede.