Die können nicht nur Abgastüten! Dieser rassige Racer auf Basis einer Harley-Davidson Sportster ist in den Hallen des Auspuffherstellers Penzl Bikes im niederbayrischen Straubing entstanden.

Es ging den Jungs dort nicht so sehr darum, zu der Vielzahl der bereits existierenden Cafe Racer auf Sportster-Basis ein weiteres Exemplar hinzuzugesellen. Vielmehr soll dieses Bike eine Huldigung an die amerikanischen Hot Rods sein, allerdings mit Anleihen an den englischen Cafe-Racer-Stil. Das Thema Hot Rod wird durch Bauteile wie die vorverlegte Fußrastenanlage, die Upsweep-Auspuffanlage aus eigenem Haus und die Lackierung mit den typischen Hot-Rod-Scallops repräsentiert.

Eine Hommage an die frühen amerikanischen Rennfahrer

Den britischen Cafe-Racer-Part spielen die Lenkerstummel, die Höckersitzbank und die Racingstripe-Lackierung. Das eigentliche Highlight an diesem Bike stellt eine Hommage an die frühen amerikanischen Rennfahrer dar. Die fuhren nämlich mit ihren Rennmotorrädern auf Achse zur Rennstrecke. Kaum ein privater Rennfahrer konnte sich ein Team oder gar einen Fahrzeugtransporter oder Teambus leisten.

Alles lästige wie etwa Lampen und Kennzeichenhalter lässt sich binnen Minuten entfernen

An der Rennstrecke angekommen, wurde dann der behördlich verordnete Ballast wie die Schutzbleche, Spiegel, Blinker, Lampen und Kennzeichenhalter abgeschraubt. Nach dem Rennen wurde wieder alles ordnungsgemäß montiert und es ging auf Achse zurück nach Hause. An genau diese Gepflogenheiten wollten die Penzl-Jungs erinnern und konstruierten das Frontend und das Heck so, dass alles, was man auf dem Racetrack nicht braucht, innerhalb kürzester Zeit mit ganz wenig Aufwand demontierbar ist.

Harley-Davidson Sportster mit zwei Gesichtern

So ist zum Beispiel der Frontfender samt der daran montierten Scheinwerfer-Blinkereinheit mit Hilfe von nur vier Schrauben entfernbar, ein Stecker entkoppelt die elektrischen Leitungen mit einem Handgriff. Ähnlich funktioniert es mit dem Heck, das aus dem Schmutzfänger, der Rücklicht-Blinkereinheit und dem Kennzeichenträger besteht. Zwei Schrauben lösen, die Steckverbindung der Elektrik entkoppeln und weg ist das StVZO-Gebambel; ruckzuck steht plötzlich ein echter Racer vor einem.

Ready for race: Mit nur wenigen Handgriffen sind die Fender und die daran verschraubten Beleuchtungseinheiten entfernt

Selbstverständlich ist das Anbauen der entfernten Teile ebenso simpel. Übrigens: Aufmerksame Betrachter mögen sicherlich die hinteren Fußrasten bemerkt haben. Es gibt da nämlich noch eine versteckte Funktion. Durch das Entfernen einer Schraube kann ein Wechselhöcker montiert werden, der dann den Blick auf ein „Not-Soziuspad“ freigibt. Der Begriff „Not“ ist hierbei ernstzunehmen, denn das Beifahrerbrötchen ist so klein, da möchte eine Sozia garantiert nur bis zum Cafe an der nächsten Ecke draufsitzen. Wobei wir wieder beim Thema Cafe Racer wären …

Info |  penzl-bikes.com