Die Custombike-Schmiede Stile Italiano ist nicht festgelegt auf eine Marke oder einen Hersteller. Das Motto für ihre Umbauten lautet: Hauptsache geil! Das gilt auch für die hier gezeigte Harton.

Bereits seit 1999 leben die Jungs aus dem oberitalienischen 5000-Seelenörtchen Roveredo in Piano ihre abgefahrenen Motorradträume aus. Haben sie sich am Anfang ihres Schaffens auch mit vollverkleideten Rennern und Japanern beschäftigt, liegen ihre Interessen – die Jungs wurden halt auch älter – heute auf englischen und italienischen Motorrädern der 60er- und 70er-Jahre und auf Harley-Davidsons jedweden Jahrgangs. Auch formschöne Cafe Racer mit Guzzi- oder BMW-Boxer-Motor oder Exoten, wie etwa eine Laverda SF 750 mit edlem Egli-Rahmen, entstanden schon bei Stile Italiano.   

Harton Cafe Racer – Métisse

Die Harton auf diesen Seiten ist eine perfekte Mischung aus den Hauptbaugruppen zweier berühmter Marken, denn in dem originalen Federbett-Rahmen einer 1957er Norton sitzt der Harley-Davidson-Motor aus einer 1992er Sportster 883.

Tutto italiano: Die Lampe zierte vormals ein Bike vom Comer See, selbst die Halter dafür stammen aus der norditalienischen Tiefebene

In den 60er- und 70er-Jahren hießen solche Motorräder „Métisse“ (frz. für Mischling), die bekanntesten ihrer Art waren Triton (Triumph-Motor im Norton-Rahmen), Tribsa (Triumph-Motor im BSA-Rahmen) oder Norvin (Vincent-Motor im Norton-Rahmen). Übrigens: Triton- und Norvin-Mischlinge hat auch Stile Italiano bereits gebaut.

Sportster trifft Norton

Aber nicht nur der Antrieb, auch die Schwinge und die Bremszange im Heck wurden von der Sporty übernommen. An der Schwinge mussten über der Achsaufnahme dreieckige Halter für die unteren Augen der Bitubo-Stoßdämpfer angebracht werden. Vorne federt und dämpft naturalmente eine Gabel von Marzocchi, speziell angefertigte Halter erlaubten es den Umbauern, als Stopper zwei Vierkolbenzangen aus Brembos Goldserie zu verbauen.

Die Halter für die Fußrasten und den Frontfender fertigte Stile Italiano aus Aluminium selbst

Und selbstredend kann es keinen italienischen Cafe-Racer geben ohne feine Speichenräder mit Aluminium-Hochschulterfelgen von Morad, dem Namensnachfolger von Akront. Der stylische Benzintank stammt zwar vom Aftermarket, die Italiener haben es sich aber nicht nehmen lassen, diesen zu modifizieren, indem die den Tankeinfüllstutzen asymmetrisch auf die linke Seite versetzten.

Harton Cafe Racer – Italienisches Bewusstsein

Das verchromte Halteband aus Blech über dem Tank ist ebenso wie der Öltank und die Sitzbank in Eigenleistung entstanden. Italienisches Bewusstsein bewies die Truppe auch mit dem Gesichts des Bikes, dem verwendeten Scheinwerfer. Der stammt nämlich von einer Moto Guzzi T3, befestigt ist der Leuchttopf mit Haltern der italienischen Kultmarke Tommaselli.

Für das originale H-D-Instrument schneiderten die Oberitaliener eine stilvolle Halterung. Achtung: Selbst die Gasgriff-Mechanik stammt von einer ikonischen italienischen Firma

Die zurückverlegte Rastenanlage wie auch der handgeschnitzte Halter für das originale Sportster-Instrument gehen auf das Konto der friaulischen Umbau-Gang, den wunderschönen 2-in-1-Edelstahlauspuff allerdings ließen sie sich beim italienischen Spezialisten VireX bauen.      

Gute Harmonie

Unser Fazit: Sehr stimmig gemachtes Bike! Besonders gut finden wir, dass der verwendete Rahmen ein Original ist und alle Komponenten geschmackvoll aufeinander abgestimmt sind – „Stile Italiano“ eben. Kein Wunder, dass der Shop inzwischen Kundschaft aus der ganzen Welt hat.

Info | stileitaliano.com