Bis auf die paar eingeschwärzten Teile war die luftgekühlte Harley-Davidson Nightster serienmäßig eigentlich ein recht braves Gerät. X-Trem-Mann Matthias Lotter hat das gründlichst geändert.
Bei der Firma aus Mettmann ist der Firmenname ganz offensichtlich Programm, denn was Shop-Boss Lotter da aus der simplen Nightster-Basis gemacht hat, löst bei eingeweihten Bike-Veredlern dann zwangsläufig ungläubiges, anerkennendes Kopfschütteln aus.
Fakt ist: Viel von dem Serienhobel aus dem Modelljahr 2008 ist nicht mehr übrig. Lediglich am Rolling Chassis hielt sich Matthias Lotter aus zulassungsrechtlichen Gründen weitgehend zurück, obgleich er auch am Hauptrahmen hinter den oberen Stoßdämpferaufnahmen die Säge angesetzt hat. Aber das hat keinerlei Auswirkungen auf die Statik des Rahmens und wird deshalb von den Graukitteln akzeptiert.
Harley-Davidson Nightster mit Enduro-Bereifung
Durch das bereinigte Heck kommen der Höckerknubbel und die teuren Bitubo-Dämpfer mit Ausgleichsbehälter richtig zur Geltung. Alles richtig gemacht! Aber nicht nur am Heck wurde kräftig Hand angelegt. Man kann hier gar nicht alle Modifikationen aufzählen, es sind deren zu viele. Stilbildend sind in jedem Fall die radial gespeichten Räder von Big Spoke, auf die Matthias grobstollige Hard-Enduro-Reifen aufgezogen hat.
Die ungewöhnliche blaue Lackierung soll an Evel Knievel erinnern, jenen legendären Motorrad-Stuntman, dessen Einsatzmaschinen meistens mit Blau-Anteilen (wegen der amerikanischen Flagge) lackiert waren. Dem 1200er-Motor der Ex-Nightster hat X-Trem mächtig Beine gemacht. Zylinderköpfe, hochverdichtende Kolben, scharfe Nockenwellen – alles aus Harleys hauseigener Tuningabteilung „Screamin’ Eagle“.
90 PS für den 1200er Evolution-V2
In Tateinheit mit einem RSD-Trichter, einem interessanten eckigen Under-Engine-Auspufftopf und eines mittels „Power Vision“ neu gesetzten Mappings ist von 90 Pferden die Rede. Ein sehr leckerer Wert für eine luftgekühlte Sporty. Zusammen mit all den vielen verbauten Accessories hat uns auch das blitzsauber hinter der Lampenmaske installierte Multifunktionscockpit gefallen. Die Uhr sieht dort dermaßen stimmig aus, als hätten die Jungs in Milwaukee es dorthin platziert.
Info | x-trem1.de