Wie man einer zerlegten Harley-Davidson Street Glide neues Leben einhaucht zeigt diese kleine Portrait von Tom.

Der Vorbesitzer hatte den Tourer zwecks Lackierung zerlegt, all die Einzelteile aber nie wieder zusammenbekommen. Entweder fehlte ihm die Zeit oder das Geld, möglicherweise auch beides. Neubesitzer Tom juckte das aber nicht. Er kaufte das Sammelsurium und stellte diesen Bagger binnen drei Monaten auf die mächtig schicken Räder. Was man kaum glauben mag: Er hatte nie vor, ein Showbike zu bauen. Es sollte einfach ein cooles Bike werden, mit dem man Meilen machen kann. Doch das eine schließt das andere ja nicht aus.

Harley-Davidson Street Glide mit SoCal-Parts

Der originale Rahmen und der Motor blieben weitgehend unangetastet, die Optik wollte Tom etwas überarbeiten. Sein Geld verdient er mit Custom-Painting, deshalb kennt er die meisten Firmen der Szene in „South California“ persönlich. Es lag für ihn also nahe, diese Teile bei eben jenen SoCal-Firmen zu bestellen. Die Räder lieferte Renegade aus Orange County. Wobei das hintere Rad eigentlich reine Geldverschwendung ist, denn es ist nicht zu sehen, da Fender und Koffer von Matrix Cycle Works aus Riverside es komplett verdecken.

Meilenfresser: Mit seiner Street Glide hat Tom schon ordentlich Strecke gemacht

Sichtbar wird es nur bei hoch gefahrener Air Suspension, die von Fineline stammt. Okay, die sitzen in Utah, aber was soll’s. Dafür sind American Suspension, die Teile zur tiefergelegten Gabel beisteuerten, wieder Nachbarn. Ebenso wie Russ Wernimont Design, von denen der Frontfender stammt. Nachdem alle Parts eingetroffen waren, machte sich Tom gemeinsam mit seinem Lehrling Danny an die Arbeit. Alles wurde zusammengesteckt und die Passgenauigkeit überprüft.

Mit der Street Glide nach Kanada und zurück

Dann begann der Paintjob. Die Linien wurden festgelegt und abgeklebt, so dass sie organisch angepasst wirken. Kein Problem für die Lackierer, schließlich ist das ihr täglich Brot. Die erste Ausfahrt führt direkt von San Diego nach Sturgis. Einen Monat später unternahm der stolze Schrauber eine Tour nach Kanada und zurück, alles problemlos, so wie geplant. Tom meint dazu: „Das sie jetzt so toll aussieht, war gar nicht geplant. Ich wollte eine zuverlässige Fahrmaschine. Jetzt habe ich halt eine hübsche zuverlässige Fahrmaschine.“