„Crusader“ heißt dieser Bagger von Fred Kodlin, der auf einer Harley-Davidson Street Glide basiert, aber mit einem brachialen V2 von Jims ausgestattet ist.

Fred Kodlin war lange Vorreiter, wenn es um Trends ging, und er war es auch wieder, als die Baggeritis ausbrach. Keiner in Europa hat mehr Extrem-Cruiser auf Riesenräder gestellt. Bagger mit 26 und sogar 32 Zoll großen Vorderrädern waren vor wenigen Jahren noch ungläubig bestaunte Exoten, heutzutage bilden sie praktisch die Regel; in den USA sowieso, aber auch hierzulande.

Exklusive Sache: Die Zylinderköpfe werden bei Jims eigens mit dem „Kodlin Racing“-Logo gegossen

Nur das Extreme zählt in der Custom-Szene, das noch nie Dagewesene, schließlich wollen die Besitzer Aufsehen erregen mit ihrem Bike. Und exakt die gleiche Nummer, die vor vielen Jahren mit dem Breitreifen-Hype am Hinterrad lief, passierte später mit den Vorderreifen; nur dass es da nicht um deren Breite, sondern um die maximale Höhe geht. Inzwischen sind wir bei 32 Zoll Felgendurchmesser angekommen, bleibt abzuwarten, ob’s künftig noch größer wird.

Harley-Davidson Street Glide als Basis

Einen kaum weniger extremen 30-Zöller baute Kodlin auch in die „Crusader“ ein. Basisfahrzeug war eine H-D Street Glide des Modelljahrgangs 2011. Um es kurz zu machen: Nur das Hinterrad samt Reifen, der Öltank, das Getriebe, die Schwinge und die Grundzüge des Rahmen stammen noch von dem Serienmotorrad.

Bei Kodlin entstanden in den letzten Jahren schon zahlreiche Bagger

Die Formulierung „Grundzüge des Rahmens“ ist deshalb gewählt, weil die originale Lenkkopfpartie aufgetrennt und, mit einem neuen Lenkkopfwinkel versehen, wieder verschweißt wird. Das ist technisch notwendig, um angesichts des riesigen Vorderrads vernünftige Nachlaufwerte realisieren zu können. Die restliche Kinematik steuert Kodlin über die Länge der hauseigenen Gabel und die eigenen Gabelbrücken.

Harley-Davidson Street Glide mit 2,1 Liter Jims-V2

Angesichts der überaus kräftigen Motorisierung muss die „Crusader“ auch tadellos geradeaus laufen, denn für den Vortrieb sorgt ein Twin Cam-Aggregat von Jims. 2.150 Kubikzemtimeter Hubraum sorgen zusammen mit Screamin’ Eagle-Komponenten für reichlich Druck. 146 PS lautet die Ansage, sofern das Bike mit einer offenen Auspuffanlage bestückt ist.

Extremes Bike für einen extremen Typen

Sämtliche Lackteile stammen aus dem Hause Kodlin. Der lang heruntergezogene Benzintank mündet in einer Sitzbank von GTS, auch das Tank-Dash ist ein Custom-Teil. Der Frontfender spannt sich über eine weite Strecke über einen immerhin 140 Millimeter breiten Super-Niederquerschnittsreifen, der Heckfender und die Kofferenden bilden stilistisch eine saubere, schön anzuschauende Einheit.

Die originale Harley-Verkleidung wurde kräftig modifiziert

Bei der lenkerfest montierten Frontverkleidung griff der Customizer übrigens auf die originale Fairing von Harley zurück, modifiziert diese aber kräftig. Die Instrumenten-Einheit wurde komplett auf Digitalanzeige umgerüstet. Der Paintjob mit den Kreuzritter-Motiven war ein Wunsch des Kunden, Sinnwell hat ihn künstlerisch in Topmanier umgesetzt.

Info | Kodlin