Manche von uns bauen immer wieder neue Teile an ihr Motorrad und haben dann das Gefühl, ein neues Bike zu haben. Aber es gibt auch Typen, die möchten lieber zwei verschiedene Bikes besitzen, indem sie in zehn Minuten den Benzintank und den Heckaufsatz wechseln. So bei dieser Harley-Davidson Sportster XL 883.
Jim ist solch ein Typ, jemand, der zwei verschiedene Arten von Motorrädern haben möchte, dies aber mit einer Zulassung. Aber wie soll das gehen? Dieses Problem besprach er mit Stephan, seinem engen Freund, der überdies Mitinhaber der Custombike-Schmiede „V-Twin Mechanics“ im südfranzösischen Ort Auch ist.

Und weil die Jungs von VTM unglaublich genial sind, war eine Lösung schnell gefunden. Man braucht zwei optisch unterschiedliche Tanks und zwei im Stil stark voneinander abweichende Sitz- beziehungsweise Heckteile.
Das Basisbike muss so simpel wie möglich sein
Wenn Sie mit einem voll „geschmückten Weihnachtsbaum“ unterwegs sind, vergessen Sie die Nummer besser. Das Basisbike muss so simpel wie möglich sein. Deshalb besorgte sich Jim eine Sportster aus den 80er Jahren. Vergaserbestückt, nicht viel dran, eine optimale Plattform für das Projekt.

Der Motor wurde zerlegt und bekam eine Leistungskur. Die Kurbelwelle wurde erleichtert und feingewuchtet. Die Kanäle in den Köpfen wurden bearbeitet, danach wurden die Brennräume auf einer Flow Bench penibel ausgelitert. Ventile von Manley und scharfe Nockenwellen von Crane sorgen zusammen mit erhöhter Kompression dafür, dass der Motor jetzt Dekompressionsventile braucht, um gestartet werden zu können.
Harley-Davidson Sportster XL 883
Sicherheitshalber wurde noch die bekanntermaßen schwache Kupplung des Viergangmotors verstärkt. Nachdem die Arbeit am Motor erledigt war, ging es an die Blechteile. Einer der zwei angestrebten Stile sollte minimalistisch, aber gewöhnlich sein, so, wie man eine Sportster halt kennt.

Kleiner Peanut-Tank, flaches Sitzbrötchen, minimaler hinterer Kotflügel. Als diese erste Version fertig war, arbeitete Jim mit Steph im VTM-Shop an der zweiten interessanteren Variante. Das Coole war, dass Jim an seinem zweiten Designpaket arbeiten konnte, ohne das Bike am Ende des Tages im Geschäft lassen zu müssen, denn innerhalb von zehn Minuten waren die Bodys gewechselt.
Harley-Davidson Sportster XL 883 mit Japan-Tank und Vintage-Decals
Kernstück des Cafe Racers ist der Tank einer 125er Yamaha RDX, der mit ein bisschen Nacharbeit ziemlich perfekt auf den Sportster-Rahmen passt. Um dem Heck die gleiche Linie zu verpassen, schlachteten die Jungs einen zweiten alten japanischen Tank, um daraus den eckigen Bürzel zu machen.

Beide verwendeten Farben sind Vintage-Lacke, auf der braunen Version prangen am Tank die Decals, die Harley 1936 bis 1939 verwendet hat, auf dem cremefarbenen eckigen Tank sind die Decals zu sehen, die in den Modelljahren 1934 und 1935 verwendet wurden. So besitzt Jim zwei völlig verschiedene Motorräder für ein ganz kleines Budget. Und er weiß jetzt schon, dass er diesen Weg weiterverfolgen wird.
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Basis | Sportster XL 883, Bj. 1989 |

Typ | orig. H-D XL 883, stark überarbeitet |
Kurbelwelle | erleichtert und feingewuchtet |
Zylinderköpfe | Flow-benched und ausgelitert |
Ventile | Manley |
Nockenwellen | Crane |
Vergaser | S&S |
Auspuff | Storz 2-in2 |
Getriebe | orig. H-D XL Viergang |
Kupplung | verstärkt |
Rahmen | orig. H-D XL 883, Bj. 1989 |
Bereifung | vo. 4.00-19, hi. 4.50-18 Firestone |
Bremsen | orig. H-D XL 883 |
Tanks | H-D, Yamaha RDX 125 |
Öltank | VTM, modif. |
Fender | H-D modif. und japan. Tank modif. |
Sitzbank | Eigenanfertigungen |
Lenker | 22 Millimeter |
Riser | an Lenker angeschweißt |
Instrumente | Mini Gauge CCE |
Handgriffe | von japanischen Motorrädern |
Lampe | Bates |
Rücklicht | CCE |