Beim Vertragshändler Harley-Davidson Bergstraße im südhessischen Bensheim entstand ein wunderbares Zwillingspärchen auf Basis zweier Harley-Davidson Sportster XL 1200 CX Roadster
Mit Motorrädern im Flat-Track-Stil liegt man derzeit goldrichtig. Solche Maschinen umweht schon immer der Ruch der verwegenen Kerle, die sich auf losem Untergrund in wilden Drifts und quer stehenden Hinterrädern die Kante geben. „Flat Track rules“.

In den USA erlebt es derzeit eine regelrechte Renaissance, seit Indian vor zwei Jahren mit neu konstruierten Werksrennmaschinen in die Rennserie einstieg. Seither dominieren sie den Sport wie dereinst die legendäre, jahrzehntelang erfolgreiche Harley-Davidson XR 750.
Der Battle of the Kings ruft
Die Bensheimer konnten also gar nichts falsch machen, als sie sich entschieden, mit einer Sportster im Flat-Track-Trimm beim händler-internen Custom-Wettkampf „Battle of the Kings“ teilzunehmen.

Speziell wurde die Sache dann, als sich das Team von der Bergstraße entschied, zwei identische Motorräder zu bauen. Und weil sich selbst eineiige Zwillinge in gewissen Punkten doch irgendwie unterscheiden, fasste man den Entschluss, die Maschinen entlang der Längsachse exakt spiegelsymmetrisch invers zu lackieren. Stehen die beiden nebeneinander ergibt das einen echten Aha-Effekt.
Harley-Davidson Sportster XL 1200 CX Roadster
Die Basis bildete jeweils reglementskonform eine serienmäßige Sportster Roadster. Deren Rahmen, Gabel und Räder wurden übernommen, lediglich die Räder erstrahlen jetzt in einem satten Harley-Renn-Orange.

Die Upside-Down-Gabel bedurfte keines Upgrades, aber am Heck sorgen jetzt Stoßdämpfer des Typs „Piggyback“ aus Harleys eigener Tuningabteilung Screamin’ Eagle für Bodenhaftung. Die verwendete Tank-Sitzbank-Kombination gibt den beiden Bikes eine völlig neue Silhouette.
Detailarbeit und Qualität von Storz
Beide Teile stammen von Steve Storz, einem Mann, der in den späten Siebzigern als Rennmechaniker in Harleys Dirt-Track-Team arbeitete und sich 1980 selbstständig machte mit einer kleinen Firma, die fortan Ersatzteile für die damals alles überragenden XR-750-Maschinen anbot. Nach 38 Jahren ist Storz noch immer im Geschäft, was für die Qualität seiner Produkte spricht.

Sehr gute Detailarbeit haben die Bensheimer auf der oberen Gabelbrücke gemacht. Serien-Uhr, Serien-Riser samt Lenker wurden verworfen. Stattdessen bediente sich das Vertragshändler-Team geschickt aus dem eigenen Teileregal.
Clever kombiniert, Jungs
Clever kombiniert wurden die elegante, minimalistische Instrumenten/Riser-Einheit der Softail Street Bob mit dem ergonomisch perfekt zum Fahrer hin geschwungenen Lenker einer Night Rod Special.

Für Erleuchtung sorgt die flach bauende, ovale LED-Lampe einer 2018er Softail Breakout, hinten duckt sich ein Rücklicht von Storz unterm stromlinienförmigen Fließheck.
Mit Mini-Granaten auf deutschen Straßen
Die auf den Bildern zu sehende Auspuffanlage von Vance and Hines mit dem selbsterklärenden Namen „Mini Grenades“ sieht zwar mördergeil aus und klingt auch so, hat aber null Chance auf legale Straßenzulassung in diesem unserem Lande.

Dieses Schicksal teilt sie sich mit dem schicken Velocity Stack von Roland Sands, der im Falle einer Zulassung wohl einer pofeligen Luftfiltereinheit weichen muss. Schade eigentlich!
Lecker Lack
Gar nicht wenig Anteil an der Faszination, die von dem Bensheimer Zwillingspärchen ausgeht, hat die meisterlich umgesetzte Arbeit von Classic Lack Asel. Umso schöner wäre es, wenn die beiden Motorräder zusammenbleiben könnten. Zurzeit stehen die Chancen dafür gut.

Ein Interessent, der das Pärchen auf dem Harley-Stand während der Intermot in Köln entdeckt hat, machte bereits einen Besuch in Bensheim und verhandelt derzeit über die Umbau-Modalitäten für die angestrebte Straßenzulassung. Vielleicht gibt’s ja ein Happy End.
Kontakt | www.harley-davidson-bergstrasse.de