Harley-Davidson Bonn hat für den „Battle of the Kings“-Contest den „Eifel Racer“ auf Basis einer Harley-Davidson Sportster Roadster kreiert.

Harley Bonn – das sind doch die mit den Racern, oder? Stimmt! Durch die Adern der Bonner V-Twin-Spezialisten strömt jede Menge methanoldurchtränktes Benzin. Ob bei Track Days in Oschersleben, bei den FIM Endurance World Championships an gleichem Ort oder beim 1000-Kilometer-Rennen für Serienmaschinen in Hockenheim: Harley-Davidson Bonn war oft mit feinst umgebauten US-Irons am Start – und erntete jede Menge Respekt bei Wettbewerbern, Kunden und Presse!

Der Paintjob zitiert den John Player Special Lotus

Vielleicht liegt’s ja an der Nähe zur Eifel. Nur ein Katzensprung trennt Bonn von diesem siebten Bikerhimmel mit seinen kleinen, verkehrsarmen Straßen, die Mensch und Maschine maximal fordern und bespaßen, da sie ausgesprochen selten schnurgerade sind. „Schon mit sechzehn sind wir auf Kreidler, Hercules und Zündapp hierher geheizt – und natürlich zum Nürburgring, wo dann alles gegeben wurde“, grinst Werkstattleiter Peter Blittersdorf. Kein Wunder also, dass die Bonner ihren Beitrag zum Harley-Davidson „Battle of the Kings“-Customizing-Contest „Eifel Racer“ getauft haben.

Harley-Davidson Sportster Roadster „Eifel Racer“

Auf Basis der Harley-Davidson Roadster, die schon ab Werk zahlreiche sportorientierte Features mitbringt, und mit den im Contest maximal zulässigen 6.000 Euro als Customizing-Budget ist ein überaus dynamisches Unikat entstanden. „Mit dem allgemeinen Scrambler-Strom zu schwimmen, lag uns angesichts unserer Firmenhistorie nicht“, erläutert Geschäftsführer Michael Hag. „Zumal wir auf der EICMA festgestellt haben, dass sich nahezu alle namhaften Motorradhersteller mit einem Racer-Projekt beschäftigen“, ergänzt Werkstattmann Micha Bergfeld. Well done, Jungs!

So gehört das beim Race-Bike: Stark agespecktes Abtriebspulley-Cover

Und da bei den Bonnern die Liebe zum Motorsport mindestens so ausgeprägt ist wie jene zu klassischen Formen, sollte der Eifel Racer an die glorreiche Ära der Siebziger erinnern. So traf man die Entscheidung, eine Avon-Verkleidung anzuschrauben, die bei Rickman und anderen historischen Brit-Ladys gern gesehen war und auch der Roadster ausgesprochen gut zu Gesicht steht. Unter der Acrylnase macht ein Harley-Davidson-Daymaker-LED-Scheinwerfer seinem Namen Ehre.

Ganz der Renntradition verpflichtet

Zur Kanzel passend wurden ein LSL-Stummellenker mit zeitgenössischen Hella-Ochsenaugen und eine zurückverlegte Fußrastenanlage von Roland Sands Design installiert – schließlich soll ein sportliches Bike eine engagierte Sitzposition bieten. Ein Tank der 883 Low streckte die Linie, die vom stilvollen Heckteil nebst Solositzpolster geprägt ist. Beide Teile entstanden, wie auch etliche Halterungen und Abdeckungen, in Eigenregie. Was nicht passte, wurde von Peter und Micha einfach passend gemacht, wobei ganz der Renntradition verpflichtet an diversen Parts überflüssiges Material kurzerhand entsorgt wurde.

Zur Kanzel passend wurden ein LSL-Stummellenker mit zeitgenössischen Hella-Ochsenaugen und eine zurückverlegte Fußrastenanlage von Roland Sands Design installiert

Der Höcker ist ein Eigenbau der Bonner, das Rautenmuster der Kissen ist derzeit ultra hip. Ein Remus-2-in-1-Auspuff sorgt für den guten Ton sowie – dank modifiziertem Luftfilter und der passenden Motorabstimmung – für eine noch druckvollere Leistung. Den Paintjob mit Lettern im Stil historischer Italo Racer und in den Farben des Lotus 67, den man einst „John Player Special Mk 1“ nannte, erledigte Hauslackierer Wolfgang „Wolpo“ Pohlscheidt im benachbarten Troisdorf.