Ein konsequenter Rahmenumbau mit TÜV sorgt bei Harley-Davidson Sportster bis Modelljahr 2003 für coole Knickrahmen-Optik.

Die gerade nach hinten verlaufenden Heckstreben serienmäßiger Sportster-Fahrwerke waren Ludwig Dotzer von Rothsee-Choppers schon immer ein Dorn im Auge. Also machte sich der Zweiradmechanikermeister und staatlich geprüfte Maschinenbautechniker daran, sitzhöhentechnisch und optisch Abhilfe zu schaffen. Eine Rahmenstufe wie bei den alten Knickrahmen-Harleys schwebte ihm vor.

Harley-Davidson Sportster mit Knickrahmen-Optik

So etwas geht allerdings nur mit Hilfe tiefgreifender Einschnitte in die originale Rahmengeometrie der Sportster. Ohne den kompletten Heckrahmen zu zerschneiden, ging gar nichts. Um keine Umtypisierung der Marke zu riskieren, sprach Dotzer alle Arbeiten vorher (!) mit dem TÜV-Ingenieur seines Vertrauens ab. Nachdem der grünes Licht für den Umbau gab, ging’s los.

61 Zentimeter Sitzhöhe sind echt „Super Low“

Der Heckrahmen wurde abgeflext und geometrisch neu ausgerichtet. Die beiden Rohre, auf denen der Sitz ruht, laufen jetzt in dem Winkel des Hauptoberzugs, der vom Lenkkopf kommt, nach hinten in Richtung Federbeinaufnahmen. Kurz vor den Augen der oberen Federbeinaufnahmen befindet sich der Knick, der an die alten Harley-Rahmen erinnern soll.

Feine Detailarbeit für den 70er-Jahre-Retro-Look

Durch diesen Umbau fällt der gewohnte Platz für die Batterie weg; für einen Mini-Bleiakku fand sich eine neue Heimstatt unter der Schwinge. Auch der Serien-Öltank musste weichen. Seine Stelle nimmt ein passgenau angefertigtes Fässchen von Rothsee-Choppers ein. Der Kabelbaum wurde ebenfalls zurechtgestutzt.

Dem Eigenbau-Ölfass genügt der reduzierte Platz unterm Sitz. Nette Retro-Elemente wie die Trompeten-Tüten, der Z-Lenker, das Rücklicht und der Glitter-Lack verpassen der Sportster ihren Old School-Look

Der Rest ist feine Detailarbeit, um den gewünschten 70er-Jahre-Retro-Look zu erreichen: Z-Lenker, Peanut-Tank, ein Up-sweept-Auspuff von Paughco, ein knapp geschnittener Heckfender, kleine Lampen, Avon-Reifen mit Retro-Profil und natürlich die zeitgenössisch korrekte Metalflake-Lackierung in Gold runden das Gesamtbild sehr gelungen ab.

61 Zentimeter Sitzhöhe – Da kann man nicht meckern

Ach, übrigens: Die Zahl „61“ hat hier eine doppelte Bedeutung: Zum einen ist es die Sitzhöhe dieser Sporty in Zentimetern im Bereich des Knicks, zum anderen war es eine 61-Kubik-inch-Sporty, auf der Ludwig Dotzer im Jahr 1983 seine Harley-Jungfernfahrt erlebte.