Der in Südfrankreich lebende Christian Allibert besitzt bereits einige Bikes. Das ist für ihn noch lange kein Grund, nicht noch eine Harley-Davidson Sportster im Racing-Ornat zu kaufen.
Zu der Sammlung des Franzosen gehören eine BMW R 1100 GS für den Alltag sowie eine Magni Moto Guzzi und eine Ironhead Sportster, die er gern auch mal über die örtlichen Rennstrecken treibt. Schließlich liegen Le Castellet oder Ledenon nicht weit weg. Im Internet fand Christian eine interessante Harley-Davidson Sportster der Evolution-Ära, die die Gabel einer Suzuki GSX-R, die Schwinge einer Honda RC 30 und das Heck einer Yamaha TZ trug.
Harley-Davidson Sportster – Mehr Showbike als Racer
Damit sollte sich doch was machen lassen. Gedacht, gekauft, doch dann stellte sich heraus, dass der Umbau mehr auf Show als auf Renntauglichkeit ausgelegt war. So hatten die Erbauer den Öltank in den Primärbehälter verlegt. Von dort fand das Öl aber beim Beschleunigen oder starkem Ankern den Weg zur Ölpumpe nicht mehr.
Auch die Balance zwischen Front und Heck war wenig zufriedenstellend. Eigentlich war dieser Bastard unfahrbar. Statt das Bike wieder zu verkaufen, nahm der als Architekt arbeitende Christian die Herausforderung an. Hilfe bekam er dabei von Dual Mano & Baxter Moto. Als erste Maßnahme kam ein Edelstahl-Öltank an die gewohnte Stelle im Heck.
Das hintere Rad war um 45 Millimeter nach links versetzt
Nicht ganz so einfach war es, die Fahrwerksschwächen zu beheben. Das hintere Rad war um 45 Millimeter nach links versetzt und berührte beim Einfedern ständig das Schutzblech. Ein spezielles Federbein vom französichen Spezialisten Fournales mit zwölf Zentimetern Federweg sorgt nun für Steifheit und auch das Rad sitzt jetzt mittig.
Eine weitere Baustelle war das Frontend. Es stellte sich heraus, dass sich das Vorderrad etwas schwammig verhielt und in Kurven den nötigen Grip vermissen ließ. Mächtige Gabelbrücken von Dub Performance verbesserten das Handling. Diese Brücken sind länger und eigentlich für den Einsatz an kurzen Buell-Gabeln gedacht. Mit etwas Modifikation passten sie aber an die GSX-R-Gabelbeine.
Harley-Davidson Sportster mit BMW-Tank
Einmal dabei, haben die Schrauber auch gleich den Rahmen überarbeitet, dessen Schweißnähte Schwächen zeigten. Der Heckfender stammt nun von einer Aprilia und der leckende Tank wurde gegen das modifizierte Exemplar einer BMW getauscht. Um für alles gewappnet zu sein, haben die Baxter-Jungs auch noch den Motor überholt.
Der bekam eine Dyna-S-Zündung, nette Zutaten von Screamin’ Eagle und bearbeitete Köpfe. Ein hochgelegter Auspuff sorgt für ordentlich Schräglagenfreiheit. Solchermaßen modifiziert, wird die Sportster ihrem Namen nun mehr als gerecht und legt auf dem Rundkurs eine ordentliche Performance hin. Für Siege reicht es zwar nicht, aber Christian hat jetzt eine Menge Spaß mit seinem Stößelstangen-Renner.