Das Wort „Moonshine“ steht auf dem amerikanischen Kontinent für schwarz gebrannten Schnaps. Traditionell fuhren die Schwarzbrenner stets superschnelle Geräte, um bei Bedarf der Polizei entkommen zu können. Dieses wunderschöne Clubstyle-Bike auf Basis einer Harley-Davidson Sport Glide 107 steht in dieser Tradition.
Diesen schwarzen Clubstyler entsand bei Harley-Davidson Calgary in Kanda. Es zitiert die 1983 erstmals präsentierte FXRT Sport Glide, basiert aber auf der aktuellen Sport Glide 107 mit Milwaukee-Eight V2. Am Frontend prangt eine jener Verkleidungen, die die alte FXRT so unverwechselbar machten.
Ein wahres Trumm von rahmenfester Schale, die das Fernreisen und Schnellfahren komfortabel machte. Und damit das mit dem Flüchten bei Finsternis klappt, bauten die Jungs aus dem kanadischen Bundesstaat Alberta einen adaptiven Scheinwerfer ein, der in Schräglage als Kurvenlicht fungiert.
Harley-Davidson Sport Glide 107 mit Stage-I-Kit
Die Kanadier legten auch beim Motor Hand an, ein Stage-I-Kit von Screamin’ Eagle sorgt für bessere Performance, wenn mal wieder mitten in der Nacht die Steuerbehörde hinter dem nicht umsonst schwarz lackierten Motorrad her ist. Statt Chrom glänzt jetzt Kupfer an dem Bike, auch dies ein Zitat der illegalen, in den Wäldern versteckten Schwarzbrennerdestillen.
Und wenn man Clubstyle baut, dürfen ein mordshoher Lenker, eine tiefe Sitzbank mit hoher Rückenlehne für den Fahrer und unsinnig hoch und mittig angebrachte Fußrasten natürlich nicht fehlen. Ansonsten haben die Calgary-Jungs vieles von der Vorlage übernommen. Sowohl die Räder (für unseren Geschmack etwas zu stylisch für eine Harley) als auch die Koffer sind Originalteile der Umbaubasis Softail Sport Glide 107, wurden aber der Optik wegen entsprechend mit Lack und Kupferbeschichtung modifiziert.
Das Moonshine-Bike lässt sich problemlos nachbauen
„Wir haben technisch nicht allzu viel an dem Bike verändert und Wert darauf gelegt, nur solche Ersatzteile zu verwenden, die am Markt problemlos erhältlich sind“, so Harley-Davidson-Calgary-Servicetechniker Justin Willimont. „Es ging uns darum, dass jedermann das Bike bei Interesse so oder so ähnlich nachbauen kann.“ Ein guter Ansatz!