Diese Harley-Davidson Softail Rocker C drückt dank des 110er Screamin’ Eagle-Aggregats kerngesunde 100 PS auf die Rolle.
Sie war so extrem wie radikal, und ihren Namen „Rocker“ verdankte sie der speziellen Heckkonstruktion, dem „Rocker Tail“. Damit gemeint ist der mitfedernde Heckfender, der ohne sichtbare Verbindungsteile an der Schwinge angebracht ist und sich während der Fahrt gemeinsam mit dem Rad auf und ab bewegt.
Die Linie der Maschine gewinnt durch den flachen GTS Sitz
Doch genau diese Lösung gefiel Arno Werkmeister an der Harley Rocker so gar nicht. Also weg damit, dachte sich der ehemalige Kasseler Harley-Vertragshändler, dessen Betrieb in diesem Frühjahr schloss. Damit das Hinterrad ungehindert ein- und ausfedern kann, steht der nunmehr fixierte Heckfender – ein CCR Stiletto Heck – zwar etwas höher über dem Reifen, doch die Linie der Maschine gewinnt durch den flachen GTS Sitz, der sich eng an den Rahmen schmiegt.
Diese Grundidee ist nicht neu. Arnos Team hat sie inzwischen schon so oft umgesetzt, dass die Werkstatt für einen solchen Umbau lediglich einen Tag benötigt. Allerdings unterscheidet sich die hier präsentierte Rocker durch einige weitere essentielle Features vom Serienpendant.
Harley-Davidson Softail Rocker C mit 100 PS
Das wichtigste betrifft den Motor. Bei ihm handelt es sich nicht um den serienmäßigen Twin Cam 96B und auch nicht um ein modifiziertes Serienaggregat. Stattdessen implantierten die Kasseler dem Bike einen Screamin’ Eagle-Motor aus dem original Harley-Davidson Zubehörprogramm.
Der Treibsatz verfügt über satte 1.802 Kubikzentimeter und bleibt dabei Langhuber: Bei einer Bohrung von 101,6 Millimetern legt der Kolben zwischen dem oberen und dem unteren Totpunkt beachtliche 111,1 Millimeter zurück. „In Verbindung mit dem BSL-Auspuff, dem Forcewinder-Luftfilter und der Motorabstimmung mittels Harley-Davidson Supertuner kommen wir auf eine Leistung von rund 100 PS“, freuten sich die Schrauber, „und das Drehmoment liegt jenseits von Gut und Böse!“
20 mm breiter als in Serie, aber dennoch absolut fahrbar
Mit der mittelgroßen Flyer Bar hat der Fahrer die Maschine gut im Griff – trotz der 260 mm, die der Heckschlappen misst. „20 mm breiter als in Serie, aber dennoch absolut fahrbar,“ verspricht Arno „schließlich versuchen wir immer, unsere Maschinen so zu gestalten, dass sie nicht nur gut aussehen, sondern sich auch gut fahren lassen.
Der Begriff „Chopper“ kommt bekanntermaßen von „to chop“, was abhacken bedeutet. Man ließ weg, was entbehrlich schien, reduzierte dabei das Gewicht und pushte nicht selten die Leistung. Und genau deswegen ist diese Maschine so wie sie ist – nicht exaltiert und überkandidelt, sondern simpel und konzentriert. Konzentriert auf die Dinge, die wirklich zählen!