Wie bei den meisten anderen Kundenaufträgen von USM auch, bestand die Basis für diesen Umbau aus einem leicht gecrashten Bike. In diesem Fall war es eine Harley-Davidson Softail Springer des Modelljahrgangs 2001, die als Unfall in den USA gekauft wurde und somit eine preiswerte Grundlage darstellt.

Kunde Tobias kam mit sehr genauen Vorstellungen zu den Jungs nach Langenhagen. Ihm stand der Sinn nach einem Cruiser, der, ganz nach Chicano-Art, weit nach unten reichende Fender haben sollte. „Problema cero“ für die USM-Jungs, die sich gewohnt routiniert an die Arbeit machten, des Kunden Wünsche zu erfüllen.

Harley-Davidson Softail als kleiner Chicano

Das bei Weitem aufwendigste Bauteil an dem Bike ist der hintere Fender. Der wurde in seiner Grundform aus zwei Schutzblechrohlingen zusammengesetzt. Dazu kamen massive und deshalb stabile Fenderhalter, die der geschmeidigeren Linie wegen optisch mit dem Fenderkörper „verschmolzen“ wurden. Seitlich wurden Sicken angesetzt, die unterm Kennzeichen in einem hübschen, dreidimensional ausgearbeiteten Zierelement münden. Rein vom Arbeitsaufwand aus betrachtet, fällt der Frontfender da ein wenig ab, aber auch er wurde hinten unten stark verlängert.

Die Springer ist ein originales Harley- Bauteil, wurde von den Langenhagenern aber ein wenig tiefer gelegt

Auch beim Öltank gab’s Detailarbeit. Den originalen Trockensumpfbehälter verlängerten die Blechner von USM nach hinten zum Rahmen hin und schlossen die Lücke dazwischen. Nun noch ein paar Löcher gebohrt und der Rohbau war fertig. Danach ging es ans Zerlegen. Auch die Gabel wurde auseinandergenommen und die Teile zum Bearbeiten geschickt. Ingo Kruse war für das Lackkleid zuständig, die Pulverbeschichtung übernahm Karsten Gleiss.

Viel Detailarbeit und feine Teile

Vorher baute USM in die Springergabel noch eine Tieferlegung ein, montierte einen Apehanger von CCE und Lenkerendenblinker von Kellermann. Die All-in-one-Blinker hinten stammen ebenfalls aus Aachen. Als Hinterrad fungiert das originale Rad einer Softail Custom, die Bremsen stammen von Performance Machine. Auch die Sitzbank stammt aus den USA, Le Pera hat sie im Programm. Und weil eine vernünftige Harley bei Bedarf auch mal ordentlich ballern können muss, sind mechanisch verstellbare Töpfe von Penzl montiert.

Die Fender sind Eigenanfertigungen, das Lackkleid stammt von Ingo Kruse

Am Twin-Cam wurde wenig gemacht

Den Twin-Cam-88-Motor selbst ließen die Langenhagener fast unberührt, lediglich die Ölpumpe ist auf dem neuesten Stand und der Kettenspanner der Nockenwellenantriebskette arbeitet jetzt hydraulisch. Last but not least atmen die beiden Zylinder über einen Flachschiebervergaser „Modell HSR 42“ von Mikuni und einen Big Sucker von Arlen Ness ein. Ach, übrigens, für all jene Leser, die des Spanischen nicht sonderlich mächtig sind: Die Überschrift „Culo suave“ heißt so viel wie Weicharsch aka Softail.

Info | usm-motorcycles.de