Dieses Harley-Davidson Softail hat eine wirklich bewegte (Umbau)-Vergangenheit hinter sich. Besitzers Horst Schulze erzählt uns davon …
Vor 20 Jahren war meine Zeit mit Japanern endlich vorbei. Harley war schon immer mein Traum gewesen und ich konnte mir endlich ein Eisen aus Milwaukee leisten. Ein gebrauchtes zwar, aber die Substanz der Softail war okay. Und wer fährt schon gerne serienmäßig herum? Von vornherein war klar, dass das Bike eh umgebaut werden würde.
Die Softail wurde komplett gestrippt, nur Rahmen und Motor blieben zusammen
Meine Erwerbung schaffte ich zu Marco von Cycle Point West. In dessen Werkstatt half ich ab und an mal aus, Schraubererfahrung war also vorhanden. Die FXST wurde komplett gestrippt, nur Rahmen und Motor blieben zusammen. Nach dem Checken der verbliebenen Kriegskasse orderte ich eine Gabelbrücke von Stroker und Speichenräder bei TTS.
Der Heckfender wurde als Muster zunächst aus Pappe gefrikkelt und dann aus Stahlblech so stabil gefertigt, dass ein Soziusbetrieb möglich war. Wegen des gewünschten 210er Reifens musste hinten eine neue Schwinge rein. Der Lenker kam von Fehling, die Griffamaturen blieben original. Was den Lack anging, stand für mich fest, dass es dunkel werden sollte. Schwarz mit Aliens und Schädeln schwebte mir vor und Gerrit von Redheat Design setzte das perfekt um.
„Die Supertrapp-Anlage gefiel mir vom Klang her am besten“
Bei der Frage nach einer passenden Auspuffanlage entschied ich mich für eine von Supertrapp. Die gefiel mir vom Klang her immer noch am besten. Die Bremssättel und Fußrasten lieferte HPU, die Bremsleitungen die Firma Spiegler. Die Bremsscheiben selbst sind Spezialanfertigungen, sie wurden mit einem Laser nach Muster ausgeschnitten.
Indes, von diesem ersten Umbau-Finish ist inzwischen nicht mehr viel an dem Bike. Ein paar Jahre später kam ein dicker 1,9 Liter RevTech-Motor ins Fahrwerk und hinten wurde auf einen 240 mm breiten Reifen aufgerüstet. Damit dieser reinpasste, musste auch eine neue Schwinge her. Auch der Ex-Heckfender war zu schmal, er musste verbreitert werden.
Die Softail bekam einen 1,9 Liter RevTech-Motor
Vor einiger Zeit wurde das Bike wieder komplett zerlegt. Der Rahmen wurde pulverbeschichtet, Getriebe und Kupplung bekamen eine Überholung. Im Motor arbeitet jetzt eine Nockenwelle von Andrews, für die Zündung sorgt eine Dyna 2000i-Anlage. Der Luftfilter wurde – wie die breitere Schwinge und der Bugspoiler – von Thunderbike erworben und mit Airbrush versehen.
Fehling lieferte einen schwarzen Lenker auf Maß, auch die Stahlflexleitungen wurden in geschwärzte umgetauscht. Das Dashboard gestaltete ich mittels eines Instruments von Motogadget um. Die Taster für Blinker, Hupe, Fernlicht und Bedienung für den Tacho wurden ebenfalls in das Dash eingesetzt. Am Lenker habe ich nun keine Bedienelemente mehr.“ Wir sind schon gespannt, was die nächste Umbaustufe mit sich bringen wird …