„Back to the roots“ war das Motto, als Jack Deagazio über einen Chopper nachdachte. Heraus kam ein Harley-Davidson Shovelhead Longforker in dem so typischen Stil der 70er Jahre.

Was man wissen muss: Jack ist nicht irgendwer. Vielmehr fungierte der Mann aus Syracuse aus dem Bundesstaat New York über viele Jahre hinweg als ebenso sachkundiger wie gestrenger Judge bei der in früheren Zeiten sehr bedeutenden Rat’s Hole Show. Was Custombikes angeht, ist er also vom Fach. Und in seiner Funktion als Judge lernte er auch die Mit-Judges Anita Köhler und Peter Penzenstadler kennen.

Harley-Davidson Shovelhead – Lange Gabel und Glitterlack

Eines verregneten Abends in Daytona Beach skizzierte Jack seine Idealvorstellung von einem Chopper auf ein Blatt Papier. Was Bikes angeht, denkt Jack sehr oldschool. Als er jung war, hatten die damaligen Chopper lange Gabeln, aufwendige Glitter-Lacke und die Motoren waren über und über verchromt und graviert. Schweden-Stil nannte man die Bike-Silhouette, so etwas wollte Jack bauen.      

Die geschobene Kurzschwinge der Harman-Gabel ist Minimal gefedert

Mit am Tisch saßen an diesem Abend Peter und Anita. Sie waren an dem Brainstorming beteiligt und Peter machte sich an den Bau des Rahmens, sobald er wieder zurück in Österreich war. Es war ebenfalls Peter, der Bill Holland von Executive Choppers kontaktierte und eine Harman-Girder-Gabel orderte. Derweil besorgte Jack einen zeitgenössisch korrekten Motor aus dem Modelljahr 1976 und die für die 70er Jahre so typischen „Invader“-Räder. Diese Räder sind Neuware, bestellen kann man sie bei Scotty von Invader Wheels.

Drei Jahre hat es gedauert, bis das Bike endlich fertig war

Dann traten sämtliche Motordeckel des Shovelheads eine lange Reise nach Südkalifornien an. Dort wurden sie bei der Firma „Engrave It“ graviert und anschließend verchromt. LowBrow hatte den passenden Tank und die Haifley Brothers konnten einen zeitgenössisch korrekten King & Queen-Sitz beisteuern. Das Tüpfelchen auf dem „i“ war selbstredend die Lackierung. Damit beauftragte Jack die bekannte Szenegröße Mo Diaz von Mo’$ Image Customs in Florida. Jack hatte ein solches Maß an Vertrauen in die Künste von Mo, dass er diesem völlig freie Hand bei Farbwahl und Gestaltung gab.             

Jack Deagazio hinter seiner Dream-Machine. Den Starrrahmen dafür baute Peter Penzenstadler

Alles in allem drei Jahre hat es gedauert, bis das Bike endlich fertig war und auf der Bike Week aufschlug. Der Lohn der Mühen: Gewinn des Pokals „Best Chopper“ der Boardwalk Show in Daytona. Aber das ist sicher nicht der letzte Pokal, den dieses durch und durch stilsichere Bike bekommen wird.