Diese Harley-Davidson Shovelhead ist das Erstlingswerk eines Mannes, der bis dahin zwar immer mal wieder an Bikes rumgeschraubt hat, aber nie ein komplettes Projekt auf die Räder gestellt hatte.

Brian Buttera ist ansässig in Lakeland/Florida. Er ist der Erbauer dieses Bikes, aber er ist kein Profi-Customizer. Geholfen bei der ganzen Nummer hat ihm allerdings die Tatsache, dass er gelernter Metallbauer ist. Der Umgang mit den verschiedensten metallischen Werkstoffen ist ihm also von Berufs wegen geläufig. Zwar hatte er schon in früheren Zeiten verschiedene Motorradteile für sich und seine Kumpels angefertigt, an einen Komplettaufbau wie diesen hatte er sich aber bis dahin nie herangewagt.

Die Harley-Davidson Shovelhead ist Brians erste Komplettaufbau

Wenn wir hier „Komplettaufbau“ schreiben, dann heißt das: Starrrahmen, Girder-Gabel, Lenker, Tank, Öltank, Auspuff und viele Kleinigkeiten mehr – alles Eigenbau des Mannes aus der Mitte Floridas. Unabhängig davon, dass auch der aus Edelstahl gefertigte Rahmen sehr sauber gearbeitet ist (die Schweißnähte sind eine Augenweide), bildet das eindeutige Highlight an dem Bike die Parallelogramm-Gabel im Girder-Stil. Wie am gesamten übrigen Bike auch hat Hobby-Customizer Brian auch an der Gabel viel mit Messingteilen gearbeitet.

Blitzsauberer Eigenbau, Respekt!

„Alle Messingteile am Bike entstanden aus Vollmaterial. Selbst die Spacer und Unterlegscheiben habe ich selbst hergestellt, mit Ausnahme der Muttern“, erzählt er zurecht stolz. An dem Shovelhead-Motor aus den unseligen AMD-Zeiten hat der Metallhandwerker nicht viel geändert, lediglich die Nockenwelle (Crane), der Vergaser (S&S Super E), die Zündung (Morris Magneto) und die Stößelstangenabdeckungen (Old-STF) stammen nicht von der Company.

Ein Harley-Davidson Shovelhead aus AMD-Zeiten

Selbstredend war der Motor aber komplett offen und alle tauschwürdigen Teile wurden beim Motoreninstandsetzer R.E.D Racing ersetzt. Die Speichenräder hat sich Brian machen lassen. Das 23-Zoll-Vorderrad stammt von Bob’s Cycle Supply, das 18-zöllige Hinterrad lieferte DNA. Gemäß des momentanen Trends zog Brian leicht grobstolliges Gummi auf die Felgen, ohne ein bisschen „rough“ geht halt derzeit nichts.

Originaler Shovelhead von 1977

Und wie es sich für eine coole Starrrahmen-Shovel gehört, trägt das Bike natürlich (!) keine Vorderradbremse. Und ebenso natürlich wir mit dem linken Fuß gekuppelt und mit einen überm völlig offen laufenden Einzelketten- Primär angebrachten Jockeyshift geschaltet. Derweil hat Brian Buttera mit seiner blitzsauberen „Deadliner“ schon etliche Preise in den USA abgeräumt, der wichtigste davon war aber, dass sein Bike in Sturgis dazu auserkoren wurde, auf der Swiss Custom in Zürich die USA zu vertreten. Na, sieh mal an, da hatte das DREAM-MACHINES-Team in Daytona Beach doch wohl einen ganz guten Riecher.