Der Panhead-Motor ist wohl einer der bekanntesten Antriebe von Harley-Davidson. Auch die Chopper von Peter Fonda und Dennis Hopper im 1969 erschienenen Roadmovie „Easy Rider“ waren von Panheads befeuert.

Eines schönen Tages kam Kai, der Airbrusher von Toxic Bikes, mit einer ziemlich heruntergerittenen Pan auf den Hof und beschloss, dieses Bike zu seinem neuen fahrbaren Untersatz zu machen. Die Pan aus den späten 1940er Jahren hat definitiv schon bessere Zeiten gesehen und in den vergangenen 60 Jahren hatten sich einige Schrauber an dem Bike verwirklicht.

Fahrbarkeit und Zuverlässigkeit waren die wichtigsten Punkte beim Neuaufbau

So waren sowohl die Basis als auch die zum Glück spärliche Elektrik und der Motor in einem Zustand, der gelinde gesagt als ziemlich übel und verbraucht bezeichnet werden kann. Deshalb reifte die Entscheidung, die Pan nicht originalgetreu aufzubauen, da diverse Originalteile schlichtweg fehlten.

Harley-Davidson Panhead mit ordentlich Patina

Etwas Patina mit neuen Komponenten und vor allem fahrbar war der Plan für das Projekt. Ein originaler Aufbau war allein schon deshalb nicht möglich, da der Motor ein Big-Bore-Aggregat mit großen Ventilen ist. Der Ursprung einiger Teile war nicht mehr feststellbar, was die Überholung nicht einfacher machte.

Lenker und Lackierung stammen von Kai selbst

Einige Teile mussten in Handarbeit angefertigt werden. Der Big- Bore-Motor wurde überholt und mit neuen, gelaserten Kopfdichtungen versehen, da die alten Dichtungen dem Druck nicht standhielten. Die Ventildeckel wurden umgearbeitet, um Platz für die Ventilfedern zu schaffen.

Der Motor der Panhead war noch recht anständig

Der Motor war technisch ansonsten in einem recht anständigen Zustand und benötigte lediglich noch eine leichte optische Retusche. Ein neuer Primärtrieb verbindet ihn mit dem H-D-Vierganggetriebe.

Der Panhead ist zweifellos einer der bekanntesten Motoren der Company

In diesem Zuge verlegte das Toxic-Team den Vergaser auf die linke Seite, was zwar keinen Sinn macht, aber „geil aussieht“, wie Arno sagt. Und da aufgrund des biblischen Baujahrs kaum Geräuschvorschriften gelten, baute das Team einen Auspuff mit Old-School-Pipes an.

Springergabel von W&W

Der Rahmen wurde einer kompletten Renovierung unterzogen und bekam dann eine Springergabel von W&W verpasst. Der Heckfender sowie diverse Halterungen und neue Spacer wurden bei Toxic Bikes angefertigt. Gelenkt wird mit einem vom Kunden angelieferten Eigenbau-Lenker.

Coole Retro-Optik, gut gelungen

Das Kickerpedal lieferte der Kunde ebenfalls an, es stammt ursprünglich vom Mountainbike seines Sohnes, was zeigt, dass Recycling auch sinnvoll sein kann. Die Griffarmaturen stammen von Kustom Tech, was zu dem Old-School-Look des Bikes beiträgt. Tank und Öltank wurden lediglich überarbeitet und stammen genau wie die Trittbretter und die 16-Zoll-Felgen aus dem Harley-Davidson-Regal.

Sicherheit stand im Lastenheft

Um auch im heutigen Straßenverkehr sicher unterwegs zu sein, verzichtete man bei der Bremse auf Originalität und verbaute vorn und hinten Scheibenbremsen, die das Bike anständig verzögern. Bates-Scheinwerfer und Rücklicht sorgen für Sehen und Gesehen werden bei abendlichen Ausfahrten.

Auch die Chopper von Peter Fonda und Dennis Hopper im 1969 erschienenen Roadmovie „Easy Rider“ waren von Panheads befeuert

Auf solch überflüssiges Zeug wie Spiegel, Blinker oder Anlasser darf man bei dem Baujahr getrost verzichten. Die Lackierung übernahm Kai natürlich selbst und kombinierte das Himmelblau mit klassischen Hot-Rod-Scallops, wie sie in den 50er angesagt waren.

Kontakt | www.toxic-bikes.de