Die Idee zu diesem Chopper mit Panhead V2 wurde in einem Fotostudio in Nürnberg geboren. Aufhänger war ein skurriles Bauteil aus dem Maschinenbau.

Fotografin Jessica Pfleiderer erzählt: „Die Idee zu diesem Bike ist entstanden, als in unserem Fotostudio die Extrusions-Schnecken der Firma Leistritz als zu fotografierende Objekte eintrafen. In dem Moment, als wir die chromglänzenden Schnecken sahen, kam uns sofort eine passende Zweckentfremdung in den Sinn. Das muss an einem Bike verbaut werden. Also erläuterten wir dem Marketingteam des Extrusionsmaschinenherstellers Leistritz unsere Idee: Wir wollten ein Bike kreieren, an dem wir die Extruder-Schnecken verbauen konnten.“

Eine komplett zerlegte Panhead als Basis

Und da in diesem Jahr die „K-Messe“ anstand, das ist die größte internationale Messe für Kunststoffe, waren die Marketing-Leute sofort Feuer und Flamme. Insbesondere auch, weil sie eine sinnhafte Analogie für das hohe Drehmoment und Volumen ihrer Extruder-Maschinen suchten, die jedem Messebesucher auf den ersten Blick einleuchten sollte: Was lag da näher als eine coole Harley!?

Selbst die sichtbaren Elektrokabel sind schneckenförmig verzwirlt

Alexander Contala von „Contis US-Motorcycles“ in Nürnberg fand die Idee mit dem „Schnecken-Bike“ auch total spannend. Der Zeitpunkt war perfekt, denn wie es der Zufall so wollte, hatte Conti just zu diesem Zeitpunkt sowieso gerade geplant, eine komplett zerlegte Panhead aufzubauen. Also ging er sofort ans Werk.

Etliche Teile sind aus den angelieferten Extrusions-Schnecken gefertigt

Conti kann man als wahren Experten bezüglich alter Harleys bezeichnen und so manches Kunstwerk verließ bereits seine Schmiede. Eine Werksbesichtigung bei Leistritz brachte Klarheit. Nun wusste Conti, welche Teile der Leistritz-Fertigung sich an einem Motorrad verbauen lassen und welche speziell gefertigt oder abgeändert werden mussten.

Feinstickerei: Firmenlogo auf dem Lederbezug des gefederten Solo-Sitzes

Conti erstellte einen Entwurf, den das Leistritz-Marketing abnickte. Jetzt konnte er die entsprechenden Teile bei Leistritz ordern. Teile wie die Fußhebel samt Rasten fertigt Conti nach Maß aus den angelieferten Extrusions-Schnecken. Eine echte Herausforderung bei dem sehr harten Material.

Prächtiger Anblick: Panhead neben einer Extrusionsmaschine

Den Öltank wurde in Anlehnung eines Extruder-Zylinders, in welchem die Schnecken laufen, angefertigt und poliert. Benzintank und Fender wurden in den typischen Leistritz-Firmenfarben im Stil einer Oldschool-Lackierung umgesetzt. Das Doppel-X-Logo der Leistritz-Produktlinie wurde in den Solositz eingearbeitet. Für das Tank-Label kam standesgemäß natürlich nur das Firmenlogo von 1960 in Frage.

Schnecken mt unterschiedlicher Windungsstärke sind beim Handshifter vereint

Die Präsentation des Leistritz-Schnecken-Bikes auf der Kunststoff-Messe in Düsseldorf war ein voller Erfolg. Die Präsentation der Panhead stieg neben einer Extrusionsmaschine auf einer simulierten Straße. Das Bike glänzte im Scheinwerferlicht und donnerte auf der Videoleinwand vorüber – großartig.

Panhead Chopper als Werbeträger

Die Besucher durften sogar auf dem Bike sitzen und bekamen ein Bild von sich auf dem Panhead Chopper als kleine Erinnerung mit. Ein Erlebnis, das auf einer Kunststoffmesse eher die Ausnahme ist. Und das wieder mal gezeigt hat, welch genialen Werbeeffekt und Imagewert ein solches Custombike hat.

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