Oldschool kann auch rassig sein. Diese Harley-Davidson Panhead im maßgeschneiderten Racing-Outfit beweist es!
Am Anfang war das Feuer. Und ein alter originaler Wishbone-Rahmen von 1950. Alexander Contala aus Nürnberg fuhr in seiner Jugend Motorradrennen im Yamaha RD Cup. Doch obwohl sein Herz längst alten Harley-Klassikern verfallen ist, schlägt die frühere Renn-Passion immer wieder mal durch.
Alex holt aus Oldtimern raus, was rauszuholen ist
Wer einmal zusammen mit Alex eine Ausfahrt machte, weiß, wovon hier die Rede ist. Alex holt aus den Oldtimern raus, was rauszuholen ist, ohne deren Seele zu verkaufen. Das passiert auf der Straße oder in seiner Werkstatt. Eine Rennmaschine sollte es diesmal werden! Eine Mischung aus Cafe Racer und Wettbewerbs-Bike der frühen Renngeschichte von Harley-Davidson.
Um wirkliche Kurventauglichkeit herzustellen, baute Alex hinten ein 18-Zoll-Rad in den Rahmen und vorn ein 21-zölliges in die zwei Inch Over-Springer-Gabel ein. So erreichte er eine ordentliche Bodenfreiheit. Einen Großteil des Charakters dieser Maschine macht der von Hand gefertigte Heckfender aus Aluminium aus. So etwas sieht man nicht alle Tage an einer Harley. Das Teil ist Rennhöcker und Schutzblech in Einem.
Harley-Davidson Panhead mit Dell’Orto-Vergaser
Was die Gemischaufbereitung angeht, schwört Alex auf italienische Vergaser. Dementsprechend hat er dem Panhead einen Dell’Orto 38 verpasst. Das Biest atmet durch einen eigens gebauten Ansaugtrichter, die Abgasentsorgung übernehmen eine handgefertigte Krümmeranlage und ein Endtopf von Easy Rider. Mit dem klassischen Racing-Tank von W&W wurde der sportliche Look der frühen Jahre komplettiert.
Um auf Deutschlands holprigen Straßen zügig und unbeschadet voranzukommen, sollte bei einem Starrrahmen wenigsten der Sattel die Stöße dämpfen. Alex ließ sich auch in diesem Punkt etwas einfallen, was nicht im Katalog zu bestellen ist: Aus einem Gasdruckdämpfer, der ursprünglich für PKW-Heckklappen produziert wurde, zauberte Alex eine wirklich fahrbare Dämpfung, die sich elegant in den Alu-Fender einfügt. Manfred Lobig, ein befreundeter Sattler, sorgte für das den Solositz und fertigte auch gleich noch eine attraktive Seitentasche aus derber Kuhhaut.
Alex fuhr den frisch überholten Panhead-Motor in einem Zug ein
Paul Langhans aus dem Örtchen Leinburg lackierte den Tank mit einem aluminiumfarbenem Speziallack. Mit dem eigens gefertigten Lenker lässt sich das Bike bequem in die Kurve drücken. Alex konnte die Fertigstellung selbst kaum erwarten und fuhr den frisch überholten Motor in einem Zug ein, damit er es endlich krachen lassen konnte. Wer es nicht glaubt, kann ja mal versuchen dranzubleiben, wenn Alex durch die fränkische Landschaft ballert.