Diese Harley-Davidson Night Train mit aufgemotztem Twin-Cam-Aggregat trumpft mit einem 23-Zöller am Frontend auf.
Mit diesem Umbau auf Basis einer Harley-Davidson Night Train hat Rick’s Motorcycles ordentlich einen rausgehauen. Um jeglichen Zulassungs-Kalamitäten von vornherein aus dem Weg zu gehen war der Grundstock für das Bike schnell festgelegt: Es sollte ein Serienrahmen und ein Serienmotor sein. Okay – ein bisschen Mehr-Power darf’s immer sein. Das Triebwerkstuning des Twin-Cam-Motors übernahm Günther Sohn – und zwar so, dass das Triebwerk bei jedem offiziellen HD-Dealer zu warten und zu betreuen ist.
Custom Wheels im Megaspoke-Look
Um ein neues Design aus den hauseigenen Custom-Wheels zu schaffen, ersannen die Baden-Badener den „Megaspoke“-Look. Dazu werden jeweils zwei vollständig gefertigte 13-Speichen-Räder gefräst, dann zerschnitten und mit Titanschrauben versetzt zueinander verschraubt. Wahrlich kein Honigschlecken, aber die satte Optik rechtfertigt den immensen Aufwand.

Bei den Radgrößen ging man ungewöhnliche Wege: 11.25 x 20 Zoll hinten, das lässt sich im Serienrahmen mittig nur mit der „Fat Ass“-Schwinge verwirklichen. Die Zwischenachse mit den zwei getrennten Endantriebsriemen wird als Umbaukit von offiziellen Harley-Davidson-Händlern und Customizern weltweit verbaut. In diesem Fall natürlich mit dem hauseigenem „Drive Side Brake“-System, welches den Blick auf den Billet-Speichenwald der rechten Radseite freilässt.
Harley-Davidson Night Train mit Springergabel
Vorderrad und Springergabel boten eine spezielle Herausforderung, stößt doch der 23-Zöller vorn schon vom Durchmesser her an die Grenzen dessen, was eine Springergabel aufzunehmen in der Lage ist. Um das große Vorderrad auch optisch harmonisch in das Gesamtkonzept einzufügen, wurde die Gabel komplett zerlegt und mehr oder weniger neu konstruiert.

Großes Kino ist die aufwändige Metallarbeit an Rahmen und Bodyparts. An der ehemaligen Night Train ziehen sich Übergänge, Passmaße, Verlängerungen und die Formen makellos und clean vom Vorderrad bis zum letzten Abschlussradius am Heckfender. Alles ist „heavy metal“, Plaste und Elaste kommt nicht in Frage. In der Metallwerkstatt schwitzen die Blechner im Feuerschein des Schweißbrenners, wenn die Tankverlängerungen ausgezinnt oder Fender verbreitert werden. Oder sie formen mit dem Kaltschmiedehammer ausgefallene Tank-Designs. Viel Aufwand, aber das Ergebnis spricht für sich!