Michael stand nicht von Anfang an auf Oldschool. Dahin hat er sich erst in den letzten Jahren entwickelt. Hier erzählt er uns seine Harley-Vita und was es mit seiner Harley-Davidson FL mit Shovelhead-S&S auf sich hat.

„Auf den Geschmack, Motorrad zu fahren, bin ich vor mehr als 20 Jahren gekommen. Von Anfang an schlug mein Herz für Harley-Davidson. Irgendwann hat meine Frau mich auf eine eBay-Anzeige aufmerksam gemacht. Jemand aus Mülheim an der Ruhr inserierte dort ein Bike.

Gelungenes Bike mit toller Linie

Gesehen, gesprochen, gekauft, die erste Softail mit 240er-Bereifung war meine. Kurz danach folgte der Umbau auf einen 280er-Reifen sowie ein in Auftrag gegebener Komplettaufbau mit 300er-Bereifung. Das war mir jedoch immer noch nicht genug, die Latte wurde immer höher gelegt. Es musste etwas Breiteres, Tieferes und Böseres kommen.

Ein altes Teil im Bobber-Stil musste her …

Also blieb damals nichts anderes übrig, als einen Grand-Prix-Rahmen von Walz zu kaufen und diesen dann nach eigenem Geschmack zu bestücken. Aber irgendwann war auch diese Dragstyle-Hardcore-Zeit für mich vorbei und ich wollte „back to the roots“. Ein altes Teil im Bobber-Stil musste her. Da ich keine Ahnung vom Ankicken hatte, entschied ich mich für eine ’71er FLH Shovelhead mit Kick-/E-Starter-Kombination (für den Notfall).

Weil sein eigener Motor hochging, lieh ihm Big Boys Cycles diesen Shovel-Hybriden, zusammengebaut aus Harley- und S&S-Teilen

Nachdem ich das Ankicken problemlos und ohne blaue Schienbeine draufhatte, liebäugelte ich mit dem 58er Starrrahmen-Bike eines Bekannten, der zum damaligen Zeitpunkt leider nicht verkaufen wollte. Aus den Augen, aus dem Sinn. Und trotzdem fand ich genau diesen Starrrahmen zum Verkauf, bei der Motorradschmiede meines Vertrauens, BBC.

Harley-Davidson FL mit S&S-Shovelhead

Das nennt man Schicksal, denn Tage zuvor hatte ich mir einen wunderschönen 58er Bobber im Bergischen Land angesehen. Die Entscheidung war schnell gefällt und ich konnte das Objekt meiner Begierde mein Eigen nennen. Von Anfang an wollte ich jedoch einige Änderungen realisiert haben.

Geplant: Ein 23-Zoll-Vorderrad mit Trommel und Crossover-Auspuff

Meine Wunschliste lautete: 21-Zoll-Speichenrad mit Trommelbremse, neuer kleinerer Scheinwerfer, ein kleiner Apehanger, tiefer Solositz mit wenig Polsterung, „Midsize“-Fußrastenanlage, ein seitliches Kennzeichen mit klassischem Rücklicht und ein kurzes, einfach gehaltenes Heck. Kein moderner Schnickschnack.

Harley-Davidson FL ohne Schnickschnack

Auf Blinker und Scheibenbremse habe ich bewusst verzichtet. Ich hätte gerne auch auf die Vorderradbremse verzichtet, aber das geht in Deutschland ja nicht. Fakt ist: Die einzige Sicherheit ist die Ritzelbremse hinten, die Trommel vorn taugt wenig. Nach einigen anfänglichen Stolpersteinen, unter anderem ein Schaden an der Ölpumpe, der sich zum Motorschaden auswuchs, stellte mir Big Boys Cycles dankenswerterweise einen Austauschmotor zur Verfügung.

Astreines Lackkleid – top!

Das Aggregat, das auf den Fotos hier zu sehen ist, ist also gar nicht meins, aber ich hoffe, dass ich bald den reparierten, alten S&S-Motor wieder eingebaut bekomme. Diesen Winter habe ich eine Handschaltung sowie Fußkupplung anbauen lassen und eine Sissybar sowie die Verlängerung der Fishtails in Auftrag gegeben. Zwei Wünsche habe ich trotzdem noch: Ein 23-Zoll-Speichenrad mit Trommelbremse und eine Crossover-Auspuffanlage. Vielleicht klappt das ja noch demnächst.“

Info | big-boys-cycles.de