„Ich möchte was im alten Stil“, sprach der Kunde, „und rot und schwarz sollte seine Harley-Davidson Cross Bones werden.“
Rot und schwarz. An was erinnert uns das spontan? Nein, wir meinen nicht die Neuauflage der großen Koalition in Berlin. Rot und schwarz waren vielmehr die alten Dampfloks der Bundesbahn, von denen so manche noch bis 1977 in Betrieb waren. Der Überbau mit Dampfkessel, Führerhaus und Wasser- samt Kohlekasten war schwarz, das komplette Fahrwerk mit den multiplen Treibrädern und Treibstangen war knallrot gehalten.
Originale RAL-Farben der Bundesbahn
Und genau davon ließ sich Erbauer Miro inspirieren. Er rief bei der Bundesbahn-Direktion an und nach vielem Hin und Her bekam er tatsächlich die RAL-Nummern der Farben genannt, die die DB bei ihren originalen Dampfloks verwandt hatte. Somit war zumindest schonmal der Paintjob klar, den die 2009er Softail Cross Bones bekommen sollte.

Der zweite wichtige Schritt war, passende Räder zu finden. HPU konnte die vielspeichigen Radsterne liefern, denn auch bei den meisten Loks waren solche Vielspeichen-Gussräder verbaut. Der Rest war viel Fein- und Handarbeit. Lediglich Gabel, Rahmen und Öltank blieben unangetastet, alle anderen Funktionsbauteile ersetzte oder änderte der Customizer.
Harley-Davidson Cross Bones mit 260er Walze
Um einen 260er Hinterreifen unterbringen zu können, kam eine Breitreifenschwinge von HPU ins Heck. Die geduckte Erscheinung ließ sich mit einem Tieferlegungssatz erreichen. Der originale Tank wurde verlängert, und auch den riesigen Solositz von Harley tauschte Miro gegen ein knackigeres, punziertes Leder-Exemplar aus. Der Solositz an der „Lokomotive“ ist übrigens deshalb völlig ausreichend, weil die Frau des Besitzers Selbstfahrerin ist.